Gemüseanbau in Nordschweden

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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Angela
Beiträge: 2
Registriert: 13.05.2020, 14:36

Gemüseanbau in Nordschweden

Beitrag von Angela »

Hallo,
ich bin Angela, neu hier im Forum, wohne in Nordschweden und versuche seit drei/vier Jahren hier oben ein wenig Gemüse anzubauen, mit sehr unterschiedlichen Erfolgen ;-)
Und ich habe so viele Fragen an euch, speziell zur Bodenverbesserung.
Der Boden hier besteht ausschiedlich aus Sand-Kies-große Steine-Felsbrocken, also alles Zeugs was die letzte Eiszeit beim Schmelzen hinterlassen hat, null Mutterboden.
Diese Schicht ist hier vor Ort 28 Meter tief, und sehr wasserdurchlässig.
Über die Jahre habe ich jetzt versucht mir ein Erbeerbeet anzulegen, kontinuierlich den Boden mit Kaninchenmist, Kuhmist, Brennesseljauche gedüngt und immer etwas Torf und Eierschalen mit eingearbeitet. Den Torf deswegen, weil ich versucht habe die Feuchtigkeit etwas besser in der Erde zu halten. Aber leider ist die Erde hier schon sehr sauer, es gibt keinen Kalk, und darum habe ich Bedenken ob der Torf den PH-Wert nicht noch weiter sinken läßt?
An der Südseite des Hauses startete ich dann kleine Versuche mit Salat, Spinat, Karotten, ein paar Küchenkräuter, und wenn der Sommer ok war, hat die Ernte sogar für kleine Mahlzeiten gereicht ;-)
Die besten Ergebnisse hatte ich beim Borretsch, Kapuzzinerkresse und Ringelblumen (ein Versuch, die Drahtwürmer vom Salat fernzuhalten)
Momentan ist es hier noch zu kalt um irgendetwas einzusäen, das geht erst in 1-2 Wochen, es ist aber ein sehr kaltes Vorjahr. Und Ende August beginnt dann auch schon wieder der Herbst mit den ersten Nachtfrösten.
Zu dem kargen Boden kommt also noch eine sehr kurze Vegetationszeit.
Deswegen bin ich auf der Suche nach robusten, alten Sorten, die auch mit schlechtem Wetter zurechtkommen, desweiteren bin ich für Tipps zur Bodenverbesserung dankbar!
Erstmal bis hierhin, mir fallen dann im Laufe der Zeit garantiert noch tausend Sachen ein die ich gerne fragen würde ;-)
Ah, Komposthaufen, das ist ja eigendlich das Wichtigste, ich habe es 2x probiert, und 2x entwickelte sich daraus je eine wunderschöne Ameisenburg, und so blieb es dann auch. Kompost geht also nicht ;-)
Viele Grüße aus der Kälte,
Angela
liaam
Beiträge: 213
Registriert: 13.02.2008, 11:42

Re: Gemüseanbau in Nordschweden

Beitrag von liaam »

ich bin da natürlich kein Fachmann...

...aber so rein gefühlsmäßig würde ich folgendes angehen:
*Gewächshaus/Wintergarten um die Sonne einzufangen
*Kulturen in Kübeln/Wannen mit geeigneter Erde


Vieles läßt sich im Haus vorziehen und kultivieren (spart Zeit in der Vegetationsphase).
Und auf jeden Fall mal schauen, was die Nachbarn machen oder gar die Profis vor Ort.


lg
GeO
Angela
Beiträge: 2
Registriert: 13.05.2020, 14:36

Re: Gemüseanbau in Nordschweden

Beitrag von Angela »

Hallo Geo,
vielen Dank für deine Antwort!
Ja, so ein richtiges (kleines) Gewächshaus aus Glas wäre toll, ich will nur nichts neues kaufen sondern würde dann lieber aus alten Fenstern/Glasscheiben selber etwas bauen. Oder ein gebrauchtes suchen.
Wie sieht das eigendlich im Winter aus, muß man die Pflanzgefäße/Schalen wegen dem Frost leeren?
Vor 2 Jahren war es hier -41 Grad kalt, Tongefäße die mit Erde gefüllt draußen stehen überleben das nicht, gilt das auch in einem Gewächshaus?
Profis vor Ort gibt es (nicht) mehr, aber an vielen alten Höfen kann man an den Südseiten alte Beete erkennen, an den Stellen wächst Gras/Wildkräuter richtig gut. Nur lebt dort leider niemand mehr und die Höfe sind maximal nur noch in den Ferien bewohnt, die ehemaligen Beete sind verwildert.
Ich hätte noch eine Frage zum Wasser: Unser Brunnenwasser ist stark Eisen- und Manganhaltig, für den Hausgebrauch filtern wir es, aber draußen zum Gießen benutze ich es "pur", kann das den Pflanzen schaden?
Hier auf der Dreschflegel-Seite werden ja auch Sämereien zum Kauf angeboten, weiß vielleicht jemand welche Sorten (z.B. vom Salat) aus dieser großen Vielfalt für das Klima hier oben geeignet sind?
Viele Grüße,
Angela
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