Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Moderator: Blütenmehr

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Tacitus
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Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von Tacitus »

Letztes Jahr hat mich ein kleines Stück Wiese (ca.4x5m) zur Kapitulation gezwungen. Ich möchte zwei kleine Beete daraus machen, aber umgraben ist nahezu unmöglich. Nun hab ich mich entschieden mit dem Heu, welches für die Ponies zu schlecht ist, ein Mulchbeet anzulegen.
Meine Frage zur Bepflanzung: Ich dachte an Kartoffeln, Kürbis und Saubohnen. Das legen der Kartoffeln ist mir klar aber Kürbis und vor allem die Bohnen bereiten mir Kopfschmerz. Saubohne keimen gut, wenn es kälter ist. So ein Mulchbeet wird doch aber recht warm. Hat das schon jemand versucht? Stecke ich die Samen von Kürbis und Bohne einfach dort ins Heu und warte was passiert, oder sollte ich Pflanzen vorziehen und dann pflanzen?

Würde mich über Erfahrungsberichte, Literaturempfehlungen und Alternativvorschläge freuen.

Gruß Tacitus
Lieber sparsam im Haben und dafür großzügig im Sein!
forumadmin
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von forumadmin »

Warum ist umgraben unmöglich? Ist das eine Schotterwiese?

Ich hab schon einige male ein Stück Wiese in Beete umgewandelt. Zum einen mit Pferdemist, oder aber auch mit Stroh und altem Heu, das ich auf der Wiese verteilt habe. Es muss ziemlich dicht/hoch liegen, damit kein Gras mehr durchkommt. Vorher habe ich das Stück noch gemäht und das Gras liegengelassen. Allerdings habe ich dann erst mal 1 Jahr gewartet, bis ich da was gesteckt habe (auf die Basis der Mulchschicht). Ich hab es auch bisher immer nur mit Kartoffeln versucht und das ging gut. Ein Jahr warten, deshalb weil dann erst die Grasnarbe umgesetzt ist, vorher können die Fäulnisprozesse das Wurzelwachstum der Kulturpflanzen beeinträchtigen. Allerdings ist das nur Theorie, da ich nie direkt etwas gesät oder gesteckt habe. Mit Sicherheit ist es besser in die Erde zu pflanzen (z.B. Kohlpflänzchen, Tomaten etc). Dann verkraften die das sicher.
LGLudwig
Tacitus
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von Tacitus »

Hallo Ludwig, es ist tatsächlich eine Wiese in der viel grober Kies ist.
Danke erstmal für deine Antwort.

Ich könnte doch bestimmt auch Pferdemist und Heu zusammen ausbringen, von beidem hab ich mehr als mir lieb ist.

Eins musst du mir aber erklären: Du schreibst von Fäulnis, die das Wurzelwachstum beeinträchtigen kann. Fäulnis ist doch aber ein Prozess denn wir gar nicht haben wollen und schon beim aufschichten des Kompostes, oder hier eben der Mulchschicht, darauf achten das es eben zu einer Rotte kommt. Bei mir hat noch nie ein Kompost gefault und deswegen hab ich jetzt auch nicht geglaubt, dass das Mulchbeet faulen könnte. Hat es bei deinen "Projekten" Fäulnisprozesse gegeben? Ich werde mir Gedanken dazu machen.

Und aus der Bepflanzung mache ich einfach ein Experiment und werde dann berichten...

Nochmal Danke

Tacitus
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forumadmin
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von forumadmin »

Hallo - zum Thema Fäulnis - ich meinte die Grasnarbe, die vergeht, wenn man sie abdeckt. Die noch vorhandenen Gras-Blätter verfaulen unter der Mulchschicht, diese Fäulnisprozesse meinte ich. Wenn die Wiese gemulcht wird, wenn sie hochsteht, gibt es mehr Grünmasse die verfaulen muss, als wenn man im Frühjahr oder im Herbst mulcht. Bei diesen Fäulnisprozessen wäre es sinnvoll abzuwarten bis diese beendet sind, das braucht ein paar Wochen bis Monate. Je nach Bodenlebenaktivität geht das langsamer oder schneller. Aber wie ich schrieb, wenn vorgezogene Pflanzen unter die Mulchschicht in die Erde gepflanzt werden wird es die Pflanzen nicht so stören.
Frischer Mist sollte auch erst mal ein paar Monate liegen, da sehr frischer Mist für die Pflanzen zu scharf ist, wie gesagt ich warte ca. ein Jahr ab. Die Flächen, die ich jetzt im Winter mit Mist mulche werden dieses Jahr brach liegen, nächstes Jahr bringe ich dann Kartoffeln ein. Die Fläche, die ich schon im letzten Spät-Sommer mit Mist bedeckt habe, werden im jetzigen Frühjahr bestellt.

LGLudwig
A. Probst
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von A. Probst »

Also bei mir hat das mit dem Umgraben immer mein Mann erledigt, und es gab noch nie irgendwelche Probleme bei mir... Zu der Frage, ob du die Setzling zunächst aufziehen solltest - ein klares Ja. Ich mache das immer so, du bist flexibler, was unvorhergesehene Wettereinflüsse betreffen. Noch was der Winter ja sehr mild zu uns, noch sage ich :-)

Saubohnen habe ich noch nie angebaut. Wie kommt man denn auf die Idee?

Liebe Grüße in die Runde
Annett
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von A. Probst »

Ich wollte noch etwas nachtragen, das habe ich im Internet gefunden. Klingt doch wirklich informativ, oder?

Liebe Grüße

Annett

http://www.helpster.de/bohnen-legen-so- ... htig_60547
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Nosie
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von Nosie »

Dass Umgraben von einem Stück Wiese fast unmöglich ist, kann ich bestätigen. Der Spaten geht keine 5cm in die Tiefe, sobald da auch nur ein paar Steine in der Erde sind. Und davon kann man bei vielen Grundstücken ausgehen, auf denen nicht eigens eine Schicht Humus für einen Rasen eingebracht wurde. Bei mir ist das jedenfalls so. Da hat bisher nur Viel Körperkraft und Krampen (Spitzhacke) genützt.
Die Methode mit dem Mulchen hat deshalb einiges an Charme für mich, allerdings frage ich mich, ob davon der betonfeste Untergrund weicher wird. Oder erledigt das dann die Kartoffelkultur? Aber die Steine gehen davon nicht raus, da kommt man nicht drum rum selbst Hand anzulegen.

Ich möchte nämlich heuer meinen Gemüsegarten auch erweitern, aber erst einmal ein Jahr nur Mulch - ob ich dafür die Geduld aufbringe?

Ich habe das schon einmal probiert, mit Feuerbohnen - allerdings habe ich mit Mulchfolie abgedeckt und an den Bohnenstangen Löcher in die Folie geschnitten und mit gutem Humus kleine Hügel aufgeschüttet. Die Bohnen sind wunderbar gediehen, allerdings hat unter der Mulchfolie die Minze von der Kräuterspirale nebenan ein Netz von Wurzeln gelegt, die sich dann doch da und dort durch die Folie bohren konnten. Man muß abwägen - dicke/dichte Mulchschichten sind eine Einladung für Wurzel(un)kraut und das wieder wegzubringen ist mindestens soviel Arbeit wie gleich umgraben und nur dünn mulchen und halt jäten.

Liebe Grüße
Gertraud
Sich auf das Notwendige zu beschränken - wie unpopulär! Aber es nicht zu tun, ist verantwortungslos.
Nosie
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von Nosie »

Und es geht doch!!!

Ich konnte mich letztes Wochenende - nicht zuletzt wegen diesem Thread - nicht mehr halten und bin die Erweiterung meines ca 20m2 großen Gemüsegartens angegangen.

Ich habe meinem Tatendrang folgend die Variante Wiese umstechen gewählt und siehe da, dort wo ich im Sommer den Spaten kaum in den Boden brachte, ging es jetzt wie Butter und er war auch leicht abzuheben. Ich führe das darauf zurück, dass der Boden um diese Jahreszeit vollgesoffen mit Schmelzwasser, nicht mehr gefroren und das Wachstum noch nicht aktiv ist. Durchgefroren war er ja heuer den ganzen Winter nicht. Ich habe recht schweren, lehmigen Boden.

Trotzdem bleibt es auch ohne die Schwierigkeit, den Spaten in die Erde zu bekommen, Schwerarbeit. Eine schätzungsweise halbe Tonne Rasensoden wegzuheben (und davor den Schnee, der drauf lag :lol: ) ist in meinem Alter jedenfalls nicht mehr ohne Meuterei aus der Ischias-Ecke zu bewerkstelligen. Aber ich mußte einfach! Jetzt bin ich zwar schief aber glücklich!

Anbauen möchte ich auf diesem neuen, jungferlichen Beet, nachdem ich es mit Kompost und Gartenerde aus den alten Beeten aufgebessert habe, Buschbohnen in Mischkultur mit Kartoffeln.

Liebe Grüße
Gertraud
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forumadmin
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von forumadmin »

Hört sich gut an - Gartenarbeit kann zwar schlauchen aber auch zutiefst befriedigen gell?

LGLudwig
Nosie
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Re: Bett durch mulchen, nicht durch umgraben

Beitrag von Nosie »

Ja genau! Grad für berufliche Kopfarbeiter wie mich (Buchhalterin) ist ein Garten ein wahrer Segen, und zwar in körperlicher und seelischer Hinsicht.

Liebe Grüße
Gertraud
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