Was muss man beachten, wenn man eigene Erde herstellen möchte?
Zur Verfügung stehen mir in erster Linie Gartenerde und Kompost von pflanzlichem Haus- und Gartenabfall. Andere Komponenten wie z.B. Sand würde ich bei Bedarf hinzukaufen; Sand sollte wohl unbedingt in die Anzuchterede gemischt werden.
Gibt es tierschonende Tricks, um die Regenwürmer und anderes Getier aus halbreifen Kompost zu vertreiben? Trocknen lassen? Aber in die trockene Erde ziehen dann bestimmt wieder andere Viecher ein...
Karl
Anzucht- und Topferde
Moderator: Blütenmehr
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Re: Anzucht- und Topferde
Hallo Karl,
wir mischen in Anzuchterde eigentlich gar keinen Kompost dazu. Wir nehmen Gartenerde und sieben diese mit einem normalen Haushaltssieb, damit sie halbwegs feinkörnig ist. Die Erde dämpfen wir, um Keime und Beikraut-Samen abzutöten. Dann kommt noch etwas Sand hinzu, je nach Ausgangserde, und das war's schon. Aber, ob das so richtig ist, keine Ahnung.
LG Claudia
wir mischen in Anzuchterde eigentlich gar keinen Kompost dazu. Wir nehmen Gartenerde und sieben diese mit einem normalen Haushaltssieb, damit sie halbwegs feinkörnig ist. Die Erde dämpfen wir, um Keime und Beikraut-Samen abzutöten. Dann kommt noch etwas Sand hinzu, je nach Ausgangserde, und das war's schon. Aber, ob das so richtig ist, keine Ahnung.
LG Claudia
Re: Anzucht- und Topferde
Hallo Claudia,
für Anzuchterde ist das bestimmt richtig. Praktisch sind wohl auch frische Maulwurfshügel als Ausgangsbasis. Damit die Feuchtigkeit besser gehalten werden kann, müsste man aber doch so etwas wie Lavakrümel (Tuff) oder Fasern einarbeiten?
Aber wenn man Chilis (z.B. das Rote Teufele) in Töpfen ziehen will, dann darf die Erde doch ruhig etwas nährstoffreicher sein.
Anstelle von Torf wird ja heute oft auf Kokosfasern zurückgegriffen, um die Moore zu schonen. Brennesseln sollen gute Faser-Eigenschaften haben -- hat damit schon mal jemand experimentiert?
für Anzuchterde ist das bestimmt richtig. Praktisch sind wohl auch frische Maulwurfshügel als Ausgangsbasis. Damit die Feuchtigkeit besser gehalten werden kann, müsste man aber doch so etwas wie Lavakrümel (Tuff) oder Fasern einarbeiten?
Aber wenn man Chilis (z.B. das Rote Teufele) in Töpfen ziehen will, dann darf die Erde doch ruhig etwas nährstoffreicher sein.
Anstelle von Torf wird ja heute oft auf Kokosfasern zurückgegriffen, um die Moore zu schonen. Brennesseln sollen gute Faser-Eigenschaften haben -- hat damit schon mal jemand experimentiert?
Karl
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Re: Anzucht- und Topferde
Hallo Karl,
erst mal gutes neues Jahr!
Chilis ziehen wir in normaler Gartenerde an, hat bis jetzt eigentlich gut funktioniert. Wir haben aber auch Erde, die schon recht nährstoffreich ist. Brennnesselblätter geben wir hungrigen Gesellen meistens beim Auspflanzen mit in das Pflanzloch (bei Tomaten, Paprika, Chili, Aubergine usw.).
Ich verzichte auch auf Torferde. Aber: Ich hatte mir letztes Jahr einen großen Sack torffreie Pflanzerde gekauft und habe damit einige Ableger-Pflanzen (quer durch den Garten) in Töpfe gesetzt. Ich hatte enorm Probleme mit der Gießerei, da diese Erde extrem schnell austrocknete. Wenn hier jemand einen Tipp hat, wäre ich auch dankbar.
Kokosfasern zur Anzucht hatte ich vor zwei/drei Jahren ausprobiert und bin sofort wieder davon abgekommen, weil das Zeug extrem schnell schimmelte. Vielleicht habe ich auch was falsch gemacht, aber bei mir hat es nicht gut funktioniert.
LG und ein erfolgreiches Gartenjahr!
Claudia
erst mal gutes neues Jahr!
Chilis ziehen wir in normaler Gartenerde an, hat bis jetzt eigentlich gut funktioniert. Wir haben aber auch Erde, die schon recht nährstoffreich ist. Brennnesselblätter geben wir hungrigen Gesellen meistens beim Auspflanzen mit in das Pflanzloch (bei Tomaten, Paprika, Chili, Aubergine usw.).
Ich verzichte auch auf Torferde. Aber: Ich hatte mir letztes Jahr einen großen Sack torffreie Pflanzerde gekauft und habe damit einige Ableger-Pflanzen (quer durch den Garten) in Töpfe gesetzt. Ich hatte enorm Probleme mit der Gießerei, da diese Erde extrem schnell austrocknete. Wenn hier jemand einen Tipp hat, wäre ich auch dankbar.
Kokosfasern zur Anzucht hatte ich vor zwei/drei Jahren ausprobiert und bin sofort wieder davon abgekommen, weil das Zeug extrem schnell schimmelte. Vielleicht habe ich auch was falsch gemacht, aber bei mir hat es nicht gut funktioniert.
LG und ein erfolgreiches Gartenjahr!
Claudia
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Re: Anzucht- und Topferde
hallo
Die Anzuchterde für Saatgut sollte möglichst Nährstoffarm sein, Pflanzerde zum Umtopfen kann dann schon Nährstoffreicher sein. Sand sollte dazukommen, wenn die Erde im trockenen Zustand zu fest wird, was bei tonigem Boden der Fall ist. Fasern sind wichtig, damit die Erde zusammenhält und nicht auseinanderfällt wenn umgetopft oder ausgepflanzt wird. Organisches Material ist wichtig um möglichst viel Feuchtigkeit zu speichern. Humus oder fertiger Kompost aus Küchenabfall kann zugefügt werden.
Wenn man sich magere Anzuchterde selbst machen will verkompostiert man am besten Laub oder Sägespäne, allerdings braucht das etwas mehr Zeit. Da das dann meist etwas sauer wird, kann man etwas Algenkalk zufügen. - nach 3 Jahren ist das fertig, wenn man etwas Erde und Kompoststarter (z.B. Bokashi) untermischt geht es schneller - das muss nicht abgedeckt werden.
Torf sollte aus Umweltgründen nicht mehr genutzt werden, es gibt guten Ersatz aus Kokosfasern. Vor allem zu empfehlen die festgepressten Faserbriketts, die bei Bedarf in 10 Liter Wasser aufgeweicht werden. Wenn man sie in Säcken kauft, sind sie schon feucht und wenn sie länger darin stehen kommt es natürlicherweise dann zur Schimmelbildung, denn Pilze "verdauen" organisches Material. Ich hab solche schimmlige Fasern schon mal untergemischt genutzt und es ist nix passiert. Man kann sie natürlich auch dämpfen, was mir aber als unnötige Arbeit erscheint, abgesehen von dem Gestank.
Für meine Anzuchterde nutze ich gesiebten Kompost gemischt mit Erde halb/halb - und etwa 1/3 Fasermaterial.
LGLudwig
Die Anzuchterde für Saatgut sollte möglichst Nährstoffarm sein, Pflanzerde zum Umtopfen kann dann schon Nährstoffreicher sein. Sand sollte dazukommen, wenn die Erde im trockenen Zustand zu fest wird, was bei tonigem Boden der Fall ist. Fasern sind wichtig, damit die Erde zusammenhält und nicht auseinanderfällt wenn umgetopft oder ausgepflanzt wird. Organisches Material ist wichtig um möglichst viel Feuchtigkeit zu speichern. Humus oder fertiger Kompost aus Küchenabfall kann zugefügt werden.
Wenn man sich magere Anzuchterde selbst machen will verkompostiert man am besten Laub oder Sägespäne, allerdings braucht das etwas mehr Zeit. Da das dann meist etwas sauer wird, kann man etwas Algenkalk zufügen. - nach 3 Jahren ist das fertig, wenn man etwas Erde und Kompoststarter (z.B. Bokashi) untermischt geht es schneller - das muss nicht abgedeckt werden.
Torf sollte aus Umweltgründen nicht mehr genutzt werden, es gibt guten Ersatz aus Kokosfasern. Vor allem zu empfehlen die festgepressten Faserbriketts, die bei Bedarf in 10 Liter Wasser aufgeweicht werden. Wenn man sie in Säcken kauft, sind sie schon feucht und wenn sie länger darin stehen kommt es natürlicherweise dann zur Schimmelbildung, denn Pilze "verdauen" organisches Material. Ich hab solche schimmlige Fasern schon mal untergemischt genutzt und es ist nix passiert. Man kann sie natürlich auch dämpfen, was mir aber als unnötige Arbeit erscheint, abgesehen von dem Gestank.
Für meine Anzuchterde nutze ich gesiebten Kompost gemischt mit Erde halb/halb - und etwa 1/3 Fasermaterial.
LGLudwig
Re: Anzucht- und Topferde
ja ich, aber ich benutze diese Kokosquellblöcke, die ich hier bei uns über den BUND beziehen kann, nicht zur Anzucht. Sondern mische sie für die Kübelpflanzen mit Gartenerde und Kompost um dieses Gemisch auf zu lockern, was gut klappt.keichwa hat geschrieben: Anstelle von Torf wird ja heute oft auf Kokosfasern zurückgegriffen, um die Moore zu schonen. hat damit schon mal jemand experimentiert?
L.G. Salvia
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- Registriert: 15.08.2013, 20:59
Re: Anzucht- und Topferde
Ich finde Maulwurfhügelerde am Besten. Die ist immer keimfei, locker und freinkrümelig. Wir haben recht schweren Boden, daher mische ich noch etwas Sand bei.