Ansäkästen/Setzkästen?

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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LathLeinad
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Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von LathLeinad »

Hallo zusammen,

Ich hab mal einen Fernsehbericht gesehen, da ging es um Ansäen von Blumen. Das war in einer Gärtnerei. Dort hatten die einen großen "Kasten" mit vielen Fächern. Also viel größer als die handelsüblichen mit 20-30 Fächern. Ich glaube mich auch zu erinnern, dass diese Fächer keinen Boden hatten. Also kein Plastikeinsatz, wie handelsüblich, der einzelne Fächer hat, wie kleine Töpfchen, die unten etwas enger werden und dann ein Loch haben fürs Wasser, sondern rechteckige/quadratische Abteile.
Ich hab schon gegoogelt, aber nichts gefunden, vielleicht fehlt mir auch noch der korrekte Name dieser Kästen. Aber so einen hätte ich gerne :D

Ich hab im Moment zwei Varianten:
a) Kokosquelltöpfchen, die verwende ich z.B. für Tomaten & Paprikas, also Einzelpflanzen die später in Töpfe kommen
b) Plastikeinsätze, die verwende ich für alles andere, was ich danach ins Beet setze (also was eher Reihen ergibt als Einzelpflanzen)

a) kostet relativ viel, außerdem weiß ich nicht, aus was das Netz um die Erde ist.
b) fülle ich mit Kokosquellerde, das ist relativ günstig, aber man muss die kleinen Pflänzchen da erst wieder rausbringen. Das mach ich entweder durch drücken von unten, dann fällt einem aber einiges aus Versehen mit raus und geht kaputt bei der Landung, bzw bröselt die Erde auseinander. Oder ich versuchs mit nem Löffel rauszupulen, dabei zerbröselts aber auch und man verletzte die Wurzelchen. Also beides nicht so toll.

Deshalb dacht ich so ein Kasten mit senkrechter Einteilung wäre besser, da kann man einfach die Einteilung nach oben rausziehen und dann mit einer Kelle die einzelnen Pflänzchen rausheben.
Ich hab aber eben noch keine zum Kaufen gefunden.

Könnte man auch selber bauen, mit einem Backbleck z.B.. Allerdings fehlt da noch die Unterteilung. Aus Pappe wär zwar einfach machbar, aber die muss man vermutlich dann jedes Jahr austauschen, weil sie sich auflöst.

Hat jemand eine Idee?

Sonnige Frühlingsgrüße,
Leinad (die schon mit den Hufen scharrt, wann es endlich richtig draußen losgeht mit Pflanzen und Säen)
LathLeinad
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Registriert: 12.07.2014, 10:25

Re: Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von LathLeinad »

Ergänzung:
Ich hab noch was anderes gefunden: Eine Erdtopfpresse. Hat damit jemand Erfahrungen?

Ich vermute mit dem Kokossubstrat wird es wohl nicht funktionieren, das wird nicht in Form bleiben, da müsste ich dann doch auf Anzuchterde umsteigen.

LG,
Leinad
margot
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Re: Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von margot »

hallo Leinad,
ich benutze zur Anzucht gerne alte Holzschubladen, die halten ein paar Jahre, dann ist der Boden durchgefault. Unterteilen kannst du gut mit Stöckchen oder Pappstreifen.
Tomaten, Paprika u.ä. säe ich einzeln in diese von dir erwähnten Plastikteile - bevor ich sie dann mit einem kleinen Löffel heraushebe, wässere ich gut, dann bleibt der Erdballen ganz gut zusammen.
Eine Erdtopfpresse hatte ich mir mal ausgeliehen, konnte mich aber dafür nicht begeistern - die Erde hat nicht zusammengehalten, wahrscheinlich braucht man ein spezielles Substrat.
Wenn die Pflänzchen größer sind, ziehen sie in diese 6er - 10er trays um - die hol ich mir immer vom
Friedhofsmüll :P
Die größeren Tomatenpflanzen wachsen gut in 1kg-Joghurteimern, denen ich Abzugslöcher in den Boden bohre.

Viel Erfolg bei der Anzucht wünscht margot
forumadmin
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Re: Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von forumadmin »

Hallo Lath
Beginnen tu ich mit Töpfen in die ich dicht säe und zwar momentan Paprika und Tomaten. Wenn die ersten echten Blätter erscheinen, wird umgetopft und dann gehe ich in Platten.

Hier kannst du die beiden Varianten sehen, die ich nutze - unterstes Bild:

http://www.dreschflegel-saatgut.de/info ... ebruar.php

Links die 40er Platte, mit einzeln rausnehmbaren Töpfchen, da kommen dann die Pflänzchen einzeln rein. Die stehen dann bis ca. Mitte April auf den Fensterbrettern. Dann kommen sie ins Kaltgewächshaus und werden dort noch mal umgetopft in 12er Töpfe.

Rechts im Bild siehst du die schwarzen Platten, die gibt es in unterschiedlichen Topfgrößen - ich nehme meist die 96er Platten. Das sind die Platten für die Betriebe, die viele Anzuchten machen. Die benutze ich für alle anderen Vorzucht-Kulturen. Darin haben die Pflänzchen allerdings nicht so viel Platz wie in den 40er Platten, deshalb nehme ich für Gurken, Kürbisse und Melonen auch die 40er Platten.

Die Mischung der Anzucht- und Topferde ist wie du sagst, ganz wichtig. Sie muss locker sein, darf aber beim rausnehmen der Pflänzchen nicht auseinanderfallen. Deshalb muss was klebendes drin sein - also Lehm oder Tonmehl (Bentonit), das lockere bekommt sie vom Kompost/Humus und dann ist es ganz gut faseriges Material drin zu haben, die dann alles zusammenhält und wo sich auch die Wurzeln drin festhalten - das ist z.B. Kokosfaser, oder Fasern aus dem Gartenkompost.

LGLudwig
Shiva
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Re: Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von Shiva »

Aus Kosten und Umweltgründen, bevorzuge ich zum Vor- und Ansäen, Eierkartons und Klorollen. Das hat den Vorteil, dass man diese direkt ins Beet pflanzen kann, ohne die Pflanze, bzw. die Wurzeln zu beschädigen.
LathLeinad
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Re: Ansäkästen/Setzkästen?

Beitrag von LathLeinad »

Vielen lieben Dank für Eure Tipps und Ideen. :D

Nach Anzuchtplatten zu googlen bringt schonmal deutlich bessere Ergebnisse ;)
Schwarze mit festen Topfformen hab ich gefunden, variable, also die weiße Variante hab ich noch nicht gesehen.

Ich verwende als Anzuchtsubstrat nur Kokossubstrat. Das ist so ganz krümelig (also nicht faserig), aus solchen Blöcken zum einweichen. Ich hab mal gelesen, dass das weniger schimmelanfällig sein soll. Na ja, ich weiß nicht. Beim Auspflanzen aus dem Anzuchtkasten bröselt die "Erde" dann total auseinander.
Das war pro Block billiger, wenn man mehrer Blöcke bestellt *hust* ich hab noch fast das ganze Paket herumstehen, da braucht man irgendwie nicht viel davon :roll:

Ich bin am Überlegen, ob ich dann für nächstes Jahr doch mal "normale" Anzuchterde verwende, bzw selber mische. Das wär dann hoffentlich nicht so bröselig.
In Ludwigs Mischung ist gar kein Sand, wenn ich das richtig sehe. Kann ich dann einfach Erde aus dem Gemüsebeet nehmen und mit Kompost mischen? Und z.B. Tonmehl?

Eierkartons ist auch ne gute Idee, da spart man sich die Anzuchttöpfchen. Allerdings müsste ich bei meiner Menge unglaublich viele Eier essen 8) Unterm Jahr landen alle Eierschachteln der Familie auf dem Kompost, vielleicht sollte ich da mal ein Veto einlegen.

Das mit dem Friedhof ist auch ne gute Idee, da muss man erstmal draufkommen :wink:
Vielleicht komm ich morgen im Gartencenter vorbei, da stehen glaub ich immer welche an der Kasse herum.

Wenn ich euch richtig verstanden habe, sät ihr mache Sachen erstmal "breitwürfig" also nicht einzeln, oder? Ich mach das eigentlich nur einzeln. Bis auf Kräuter, da kommen mehr in ein Töpfchen, aber trotzdem mehrere Töpfchen. Ich hab Angst, sonst die Wurzeln zu zerreißen, wenn ich die dann vereinzel. Ich bin irgendwie eher grobmotorisch veranlagt was sowas angeht :roll:

Bin jetzt dann zwei Wochen in Südafrika, also nicht wundern, wenn ich nicht so schnell antworte :wink:

Frühlingshafte Grüße,
Leinad
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