Ameisen-Invasion!

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

liaam
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Ameisen-Invasion!

Beitrag von liaam »

mir ist beim Vorbereiten der Beete vor Monaten schon aufgefallen, daß sich die Ameisen überproportional vermehrt haben.
Früher hatte ich 4-5 Plätze am Rand bzw. außerhalb vom Gemüsegarten mit Ameisennestern, das wurden im Laufe der Jahre etwas mehr - momentan habe ich eigentlich keinen qm Gartenfläche, auf dem keine Ameisen sind...

...und mit den Ameisen natürlich die Blattläuse in ebenso explosionsartiger Vermehrung! Wie in einem anderen Thema schon beschrieben war mein Magenta Spreen innerhalb von zwei Tagen so voller Blattläuse, daß einige (wahrscheinlich schon geschwächten) Pflanzen das zusätzlich Gewicht nicht mehr tragen konnten und umgeknickt sind.

Heute der nächste Schock, ich wollte die ersten Busch-Bohnen ernten, nicht ein Stock, an dem keine Blattläuse sind. 30-35 Bohnenpflanzen habe ich sofort rausgerissen und entsorgt, so voller Blattläuse, daß sich eine Bekämpfung nicht mehr lohnt. die anderen Pflanzen werden wohl den gleichen Weg gehen...?!

Da ich Busch- und Stangenbohnen etwa 4-5 Wochen versetzt in den Boden bringe, sind die Stangenbohnen jetzt gerade mal 30-40cm hoch, auch da hängen die Triebe schon dick scharz voll mit Blattläusen, da werde ich viellcht noch was mit Seifenlauge retten können.

Zwei große Fragen momentan:
An welche anderen Gemüsepflanzen gehen die Blattläuse noch - was muß ich besonders im Auge behalten?
Wie werde ich kurz- und dann langfristig die Ameisen los? Sollte aber schon biologisch funktionieren - da aber gerne radikal!

lg. GeO
forumadmin
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von forumadmin »

Ameisen sehe ich nicht als Problem an lediglich die roten mag ich nicht da deren Biss schmerzt. ich sehe bei mir immer nur dass die schwarzen Ameisen die Blattläuse melken. Ich glaube auch nicht dass eine steigende Ameisenpopulation die Blattlauspopulationen steigen lässt. Ich hab dieses Jahr auch an einigen Pflanzenarten starken Befall mit Blattläusen, aber diese Pflanzen wegzuwerfen halte ich für übertrieben. Wichtig ist ein Gleichgewicht von Nützlingen/Schädlingen. Bei mir dauert es 2- 3 Wochen dann sehe ich überall die Larven von Marienkäfern und Florfliegen die Läusekolonien vertilgen und das geht relativ schnell. Kurz und gut - weder gegen Ameisen mach ich was noch gegen Blattläuse und habe doch gute Ernten. LGLudwig
liaam
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von liaam »

Hallo Ludwig,

was verstehst du unter starkem Befall?
Die Buschbohnen-Pflanzen, die ich entfernt habe, waren einheitlich schwarz, außer ein paar Blattspitzen war da nichts mehr grünes dran, selbst die Bohnen selber, über und über voll mit Läusen.

Es tut mir leid, die kann ich nicht mehr mit Appetit essen.

lg. GeO
mieze
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von mieze »

Hallo liam,
solch starker Befall ist wirklich schlimm.

Vielleicht darf ich hierzu folgendes ausführen:

Blattläuse und Ameisen sind allgegenwärtig, nur oft nicht in allzu großer Population, so daß wir sie duchaus übersehen.

Die Läuse saugen den eiweißhaltigen Pflanzensaft, können aber mit dem hohen Kohlehydratanteil nichts anfangen.
Sie müssen ihn ausscheiden.
Ameisen pflegen und kultivieren Blattläuse, weil sie den süßen Saft, den die Läuse ausscheiden, brauchen.

Läuse können sich aber nur dann gut vermehren , wenn der Pflanzensaft stockt.
Scheinbar können sie ihn nur dann wirklich verwerten.
Der Pflanzensaft kommt ins Stocken bei großer Hitze, starken Temperaturschwankungen oder übermässiger Nässe während des Zellaufbaus.

Ameisen brauchen für eine starke Population nicht nur genügend Nahrung, sondern auch trockene Plätze für den Nestaufbau. Drum findet man sie gerne unter Hausfundamenten, in steinigem Gelände und in Trockenwiesen.
Ich habe hinter dem Haus eine vollsonnige Wiese auf Sandboden, mit einem Schirm von drei Eichen. Dort nehmen die Ameisenhügelchen jedes Jahr zu.
Ameisen holen zum Überwintern sogar Läuseeier in ihr Nest, sie sind an dem Erhalt der Lauskulturen sehr interessiert.

Im Gemüsegarten hab ich nur dort Ameisen, wo nicht oder nur spärlich gemulcht ist, bzw. in meiner Hangverbauung.
Der Schnittlauch steht in einem solchen Wallring und mittlerweile in einem kleinen Ameisenhügel.

Wenn in deinem Garten die Ameisen steig zunehmen, sind die Bedingungen für Nestbau ideal, was bedeutet, dein Garten ist eher trocken und nach unten Wasserdurchlässig.


Hat der Lausbefall erst einmal stattgefunden, kann mit Brennesseljauche (1:40) gegossen werden, um den Saftfluß wieder anzuregen und hin und wieder mit Kernseifenwasser abgebraust werden. Bei längeren Regenperioden hab ich auch gute Erfolge mit der zusätzlichen Anwendung von Schachtelhalmtee gehabt.
Vorsicht mit der Brennesseljauche, sie ist sehr scharf und verbrennt durchaus die grünen Pflanzenteile.
Unbedingt die Verdünnung einhalten und am besten auf den Pflanzenfuß gießen.
Als erste Anwendung nehme ich gern einen Brennessel-Kaltauszug (maximal 24 Stunden eingeweicht) den ich dann höchsten 1:1 verdünne und damit die ganze Pflanze abbrause. Das hat auch vorbeugend sehr gute Wirkung, wenn große Hitze zu erwarten ist.
Bei Jauche muß das Brennessel-Kraut solange im Wasser bleiben, bis es braun wird und seine Strucktur verliert. Dann stinkt es auch wie Jauche.

Liebe liam, ich weiß, Blattläuse in dieser Zahl an Nahrungspflanzen sind echt unappetittlich.
Wenn du aber erst mit Brennessel-Auszug, dann mit -Jauche und abschließend mit Kernseifen- Wasser über die Läuse herfällst, wirst du sehen, daß sie nach und nach verschwinden.
Wenn sie deinen Bohnen noch nicht zu arg zugesetzt haben, werden deine Pflanzen es dir danken und fleißig tragen.



Nun noch ein Nachtrag aus meinem Mulchgarten. Eigentlich hab ich auch immense Lausinvasionen erwartet. Das Wetter war danach. Die Puffbohnen bekamen auch bei Hitze wieder ihren schwarzen Lauskränze, aber es hielt sich absolut in Grenzen, heißt, weit aus weniger als in den Jahren zuvor.
Am Salat finde ich einzelne grüne Blattläuse, aber es sind , wie gesagt, nur eizelne. Ich hatte schon Jahre, wo ich ganze Salatköpfe entsorgt habe, das war nicht mehr zum Abwaschen ( nach dem dritten Waschen war der Salat platt, aber immer noch voll Läuse)
Dieses Jahr haben die Pflanzen bei großer Hitze auch Mittags nicht so schlapp rumgehangen, wie sonst.
Ich denke, daß durch das permanente Mulchen den Pflanzen doch besser die Bodenfeuchte erhalten blieb.
Wir hatten viel Läuse: im Kirschbaum, in den Eichen. Aber nicht im Gemüsegarten. Ich habe heuer also auch noch nicht mit Jauche und Kernseife gearbeitet. Aber ich habe viel gemulcht. Der Pfirsich mußte stark eingestutzt werden, weil er wegen des starken Fruchbehanges am zusammenbrechen war. Alles abgeschnittene incl der kleinen Früchte ging durch den Häcksler und im Gemüsegarten zwischen die Kulturen. Die Kirsche hat bei der Ernte kräftig eingestutz werden müssen,auch das ging samt der unreifen oder faulen Früchte durch den Häcksler und zwischen die Kulturen, usf.

Ich denke, daß mit solcher naturnahen Bewirtschaftung im Hausgarten viel Kummer vermieden wird.

Viele Grüße Uli

PS: Bitte, laß die anderen verlausten Pflanzen einfach mal stehen und warte ab, wie es Ludwig macht.
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liaam
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von liaam »

...ja, das Mulchen - ich hab ja 2005 angeregt durch meine Nachbarin ca. 20qm (nach Anleitung) gemulcht. Im Nachbargarten funktioniert das ganz toll!

Leider ist unser Garten mit der Ackerwinde "versaut", die bekomme ich nur in den Griff, wenn ich mir durch tiefes Rausstechen einen kl. Vorsprung verschaffe und das im Turnus von 1-2 Wochen ständig wiederhole - alles andere hilft nichts.
Unter dem Mulch hat sich die Ackerwinde so was von wohl gefühlt und kräftig vermehrt, weil sie unterhalb vom Mulch geblieben ist, habe ich sie nicht gesehen und konnte nicht stechen.
Nach zwei Jahren habe ich das Mulch-Projekt abgebrochen, inzwischen habe ich sogar knapp die Hälfte dieser Fläche zu Wiese "renaturiert", ich habe es einfach nicht mehr geschafft, die Ackerwinde im Zaun zu halten, die hat sogar kräftige Pflanzen wie Mangold oder Lauch flach am Boden festgehalten, einiges ist mir verfault.

Ackerwinde und Mulchen verträgt sich nicht... :cry:
mieze
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von mieze »

Die Ackerwinde ist bei mir auch kräftig vertreten. Ich hab mich so mit ihr arrangiert, daß sie kurzerhand ausgerissen und auf den Mulch gelegt wird.
Manchmal muß ich eine Pflanze freiwinden, oft aber reiß ich die Winde kurzerhand im Erdreich aus, laß aber die Windungen an den Kultur-Pflanzen, um da keinen Schaden anzurichten.
Die Ackerwinde geht sehr leicht auszureißen, da der gemulchte Boden sehr weich ist. Ich erwarte allerdings nicht, daß ich die ganze Wurzel erwische, ich weiß, das mit das nie gelingen wird.
Aber ich erhöhe im Zuge des Sommers die Mulchschicht, in dem Maße, wie die Kulturen größer werden.
Ackerwinde, die sich da noch durchwindet, wird rausgezogen und obenauf gelegt. Ich hab schon Amseln mit abhauen sehen, die brauchen schier alles für ihr Nest ;)

Ich würd mich durch nix vom Mulchen abhalten lassen. Erstaunlich ist, welche Vielfalt von Kräutern mitlerweile in meinem Garten erscheint. Immer, wenn ich eine Reihe betrete, um zu ernten oder zu stützen, ziehe ich größere Krautpflanzen raus und lege sie gleich wieder auf den Mulch. Ich denke, die Vielfalt der Beikräuter wie auch der Mulchpflanzen kann nur guttun.
Da halte ich Ackerwinde auch aus.
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Finn
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Finn »

Hallo,

auch wir haben sehr mit Ameisen und ihrer Läusezucht zu kämpfen. Besonders die schwarze Johannisbeere wird jedes Jahr so stark befallen, dass ich noch nie etwas davon ernten mochte. Auch dieses Jahr hatten sich bereits wieder die Blätter an der oberen Hälte der Zweige komplett eingerollt.

Mulchen mit Rainfarn und Wermuth brachte keinen Erfolg. Brennesselauszug- und Kernseifspritzungen habe ich ebenfalls versucht. Nichts!

Nun erzählte mir eine alte Bäuerin ich solle die befallenen Teile abschneiden, sofort mit Liebstöckel mulchen und zusätzlich eine Jauche damit ansetzen. Hab das vor einigen Tagen erledigt und bin gespannt auf das Ergebnis. Tatsächlich wurde der Liebstöckel noch nie befallen obwohl oft alles andere um ihn gekräuselt war.

Unsere Kirschen sind das 2. Problem. In diesem Jahr sieht man fast nur noch gerollte oder schon braune Blätter. Wir werden wieder einen Totalausfall haben. Kann man irgendwie Abhilfe schaffen und die Biester vertreiben ohne kräftig zu schneiden? Der Baum schützt uns vor neugierigen Blicken und es wäre schön, wenn das so bleiben könnte! Helfen vielleicht Leimringe? Oder sind die nur für andere Schädlinge geeignet?

Das 3. Opfer ist eine unserer Komposttonnen, zum 1. Mal in diesem Jahr. Auch da habe ich nun frischen Liebstöckel, Backpulver und Hefe benutzt. Eigentlich sollte die Tonne in einigen Wochen geleert werden, doch momentan liegt der Gedanke an Entsorgung nahe. Es tut sich nicht wirklich etwas! Die Ameisen krabbeln fleißig drin umher. Hat jemand eine Idee?

@mieze
Ameisen brauchen für eine starke Population nicht nur genügend Nahrung, sondern auch trockene Plätze für den Nestaufbau. Drum findet man sie gerne unter Hausfundamenten, in steinigem Gelände und in Trockenwiesen.
Wir haben hier schweren Lehmboden und nach jedem Regen verliert man in dem zähen, nassen Matsch fasst die Schuhe. Trotzdem finden wir immer wieder Ameisennester darin. Gerade bei den Wetterverhältnissen in diesem Frühling hätten sie sich doch eigentlich entweder verziehen oder ertrinken müssen. Tatsächlich scheint es sie nicht beeindruckt zu haben.
LG

Finn u. Familie
Lion
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Lion »

Ich hab das gleiche Problem :shock:

mit dem Kirschbäumchen jede Blattkrone ist schwarz vor Läuse und auch unser Wein musste leiden. :x

:idea: Ich hab die Nester ausgeräuchert so gut es ging 3 Stück mit tausenden Eiern hab ich bereits gefunden und mit den Schnecken über den Fluss um die Ecke ins Brennnesselfeld geworfen. Ist mittlerweile besser eingedämmt eingedämmt. Ich fand sie meist an trockenen Stellen unter Steinen oder alten Pfählen.

:idea: was ich noch ausprobiere ist bei Pflanzen die gerne befallen werden setze ich Kapuzinerkresse, das hab ich jetzt schon in mehreren Büchern gelesen, leider war der Samen den ich geschenkt bekommen habe schon zu alt und es blieb erst mal aus mit dem Experiment. An Bäumen an den denen Kapuzinerkresse entlangrankt sollen keine Ameisen raufklettern, die meiden diese!

Ich werde berichten. :wink:


Liebe Grüße Lion
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Teilhard de Chardin
lavica2004
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von lavica2004 »

Hallo, ihr Lieben,

meine Erfahrung mit Ameisen ist, dass sie in der Regel an Pflanzen auftreten, die aus irgendeinem Grund geschwaecht sind - manchmal mit und manchmal ohne Blattlaeuse. Ich habe das vor allem bei meinen Rosen beobachtet, wenn die kleinere Flecken von Frostschaeden hatten, ich sie aber nicht so radikal zurueckgeschnitten habe. Da es mir leid tat, grosse bluehende Zweige zurueckzuschneiden, habe ich die Ameisen mit starkem Wasserstrahl wiederholt abgespritzt, manchmal auch mit einer Mischung aus Lavendelwasser und Wermuttee gespritzt; sonst habe ich nichts gemacht.
Viele Laeuse hatte ich in diesem Jahr nur an den Johannisbeeren, da ich aber einige Marienkaeferlarven gesehen habe, habe ich da gar nichts gemacht. Hat sich dann von selbst erledigt...
Bei starkem Laeusebefall (und auch bei Wurzellaeusen, Raupen u.a.) habe ich immer wieder sehr gute Erfahrungen mit dem Spritzen von Wermuttee gemacht - allerdings muss man das an 5-7 Tagen (abends) hintereinander machen (sorgfaeltig auch die Unterseiten der Blaetter). Das hat bei mir immer Wunder gewirkt! Wermut ist sehr bitter und vertreibt alles...

Hier klagen alle meine Nachbarn auch ueber starken Laeusebefall an den Bohnen... Bei mir gibt es bisher im ganzen Gemuesegarten keine Schaedlinge - ausser ein paar Wanzen am Kohl, die ich ablese und ein paar Schnecken, die ich absammle. Ich mulche sehr viel und duenge hauptsaechlich mit Kraeuterjauchen (Brennessel, Ackerschachtelhalm, Beinwell, Zwiebelschalen und allen moeglichen Kraeutern, die gerade anfallen, z.B. Ringelblume, Salbei, Loewenzahn, Dost, Petersilie etc.). Ich habe nach meinem Umzug mit diesem Garten erst vor vier Jahren begonnen (bin aber seit 30 Jahren Bio-Hobbygaertnerin) und konnte jedes Jahr beobachten, wie der Garten mehr ins Gleichgewicht kommt.
Ackerwinde habe ich auch und auch Zaunwinde. Das einzige, was ich tue, ist, sie immer wieder abzureissen, wo es geht auch auszustechen moeglichst tief und auf die Mulchschicht zu legen, moeglichst bevor sie anfangen zu klettern. Die groessten Probleme habe ich damit bei den Beerenstraeuchern - wenn ich zeitlich nicht hinterherkomme, da diese flache Wurzeln haben und man um die herum nicht stechen sondern nur abreissen kann, und bei Blumenstauden. Aber es ist bisher ertraeglich...

Soviel heute morgen von mir....
Lasst euch nicht unterkriegen... :wink: :)
Finn
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Finn »

Langsam zeigt sich ein kleiner Erfolg!

Im Kompostsilo wimmelt es inzwischen von Asseln. Ameisen sind nur noch vereinzelt zu sehen. Ist nun die Frage, ob die Asseln Fressfeinde sind oder sich die Ameisen ganz einfach nach unten verzogen haben. Wir werden es im Herbst sehen, wenn die Zeit zum umschaufeln und für den Winter Platz machen gekommen ist.

Die Beerensträucher bekamen außer dem bisherigen Wermuth- und Rainfarnmulch noch zusätzlich Meerrettich- und Liebstöckelstengel. Letzte Woche wurde der wuchernde Weinrautenstrauch geschnitten und landete ebenfalls unter den Sträuchern. Zwar sind die Ameisen noch nicht ganz verschwunden und es bilden sich immer wieder kleine Läusesiedlungen, doch insgesamt sieht es momentan ganz gut aus. Kaltauszüge aus diesen intensiv riechenden Kräutern spritzen wir täglich.

@Lion
Wie räuchert man ein Ameisennest aus? Kannst mich bitte aufklären? Wir haben einige kahle Flecken in der Wiese und ich dachte schon an kochendes Wasser (ich weiß, das ist sadistisch und es gefällt mir nicht wirklich)


Zum Thema Jauche:
Wie lange wartet ihr auf den Sud? Bis der Ansatz tatsächlich nach Jauche stinkt? Oder verwendet ihr die Brühe schon vorher? Das Grünzeug dann gleich zum mulchen unter die gespritzte / gegossene Pflanze?
LG

Finn u. Familie
lavica2004
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von lavica2004 »

Hallo Finn,

zum Thema Jauche: Wie lange es dauert, bis die Jauche fertig ist, haengt von der Aussentemperatur ab: Wenn es sommerlich warm ist, ist sie oft nach einigen Tagen fertig; wenn es kuehl ist dauert es langer; bei grosser Kaelte tut sich kaum etwas... Wichtig ist, die Jauche taeglich gut umzuruehren; zuerst beginnt sie zu schaeumen, was den Verrottungsprozess anzeigt, dann faengt sie auch an zu stinken. Wenn sie aufhoert zu schaeumen, ist sie fertig. Dann setzt sich das, was von den Pflanzen uebrig ist, am Boden ab. Ich hebe diese schleimigen Pflanzenreste dann mit der Grabgabel heraus und bringe sie auf den Kompost (der sich bei mir gleich daneben befindet). Dieses Material 'impft' den Kompost ganz hervorragend.
Die Jauche muss zum Giessen verduennt werden. Durchschnittlich 1:10. Gegossen wird in den Wurzelbereich, am besten bei truebem Wetter oder am Abend.

Ich benutze fuer die Jauchen Plastikgefaesse mit Deckel und decke die Jauche immer zu - damit keine Tiere reinfallen und spaeter wegen des Geruchs. Es muss aber jeden Tag Luft an die Jauche - deswegen mindestens einmal taeglich gut umruehren.

Viel Erfolg!

Gabriele
Rosalie
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Rosalie »

Hallo, liebe "Versuchskammerjäger",
ich habe im Frühjahr eine Gießkanne mit Brennesse-Jauche angesetzt und in den letzte Wochen öfters einmal pur die Blattspitzen am Johannis Beerbaum besprüht mit Erfolg!!!! Und ab und zu 1:40 verdünnt gegossen. So schön sah er noch nie aus und riesige Beeren sind gewachsen. Etwas Abseits habe ich eine Wermutpflanze eingesetzt.
Bin ganz toll zufrieden. Allerdings musste mein Mann den Rest der Jauche vernichten, da leider 4 Mäuse darin verendet sind. Ich kann mir nicht erklären, wie die durch die kleine Öffnung gekommen sind. Nun halte ich nach einen 5-Liter Eimer mit Deckel Ausschau und setzte noch einmal neu an. Kann ich nur empfehlen! Soll ich jetzt schon die Wermutblätter unter dem Johannis Beerbaum zum Mulchen legen oder erst nach der Ernte?
Weiterhin viel Erfolg wünscht
Rosalie
Lion
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Lion »

Finn hat geschrieben:@Lion
Wie räuchert man ein Ameisennest aus? Kannst mich bitte aufklären? Wir haben einige kahle Flecken in der Wiese und ich dachte schon an kochendes Wasser (ich weiß, das ist sadistisch und es gefällt mir nicht wirklich)
ich such die Nester, Ameisen mögen es möglichst warm und trocken also unter Steinen, Terrassenplatten. Ich habe einfach ein paar kl. Platten angehoben, gefunden komplett mit Eiern ausgehoben und über den Fluss geworfen. Mit ein bisschen Übung ist die Struktur der Bauvorlieben erkennbar, somit berechenbar, jetzt entweder die Königinnen suchen oder weiter die Brutplätze suchen und ausheben. :wink:

wichtig ist es über kurz oder lang die Königin zu finden und diese entweder weit weit weit weit weg aussetzen oder :twisted: über den Jordan werfen / gehen lassen

wichtig ist vor allem die rote Ameise aus dem Garten zu holen da es normalerweise die sind die Läuse züchten und melken, außerdem sind sie sehr aggressiv auch gegenüber den schwarzen Verwandten. Ich suche ein Nest nur, wenn es nötig ist, da sie sehr nützlich sind und den Boden umackern und mit Kompost versorgen. Die roten leben dazu monogyn was bedeutet, dass sie nur eine Königin haben können und nicht wie die schwarzen mehrere haben. Deshalb probieren die Königin zu finden dann ist Ruhe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ameisen
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Teilhard de Chardin
Finn
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Finn »

Mal einen kurzen Zwischenbericht über unseren Erfolg als Ameisenjäger. Der Spruch "wer zuletzt lacht..." beinhaltet leider die Wahrheit......... und sie lachen, die Ameisen! Sie denken nicht an Auszug, sondern ziehen immer wieder um *seufz*

Die Beerensträucher sind fast alle sauber. Lediglich die schwarze Johannisbeere bekommt immer wieder leichten Befall. Trotzdem scheint es, dass mulchen mit intensiv riechenden Kräutern und spritzen mit Kräuter- bzw. Brennesselauszügen (im Wechsel) doch mit etwas Geduld und Ausdauer zum Ziel führt.

Kompostsilo wurde geleert um event. das Nest und die Königin zu entfernen, wie von Lion (dank dir!) beschrieben. Auch da hatte sich das Volk schon verzogen. Zu dumm nur, hatten sie nun das Hochbeet besiedelt.

Im Hochbeet wachsen fast nur Kürbisse u. Tomaten. (unbeabsichtigte Permakultur) Alles sehr dicht und kaum Platz den Mulch zu verteilen. Somit behalf ich mir überwiegend mit Backpulver. Das Gewimmel ist nun wieder weniger geworden. Läuse gibt es hier bis jetzt noch nicht. Und ich hoffe, es bleibt uns erspart nach Nest und Königin zu graben.

Mit dem Kirschbaum hadern wir noch immer. Die Ernte war verdorben. Mehrere Versuche die Baumscheibe zu bepflanzen sind gescheitert. Ist wohl zu dunkel für Kapuzinerkresse, Rainfarn usw. Selbst Gras will dort nicht richtig wachsen und der Boden ist überwiegend kahl.

@lavica2004
Danke für die Erklärung zur Jauche. Es ist also wirklich so, wie ich mir dachte. Nur leider wurde die Nutzung der Brennesseljauche vom Gesetzgeber vor einigen Jahren verboten. Argument: Das Grundwasser könnte damit verunreinigt werden. Andere Jauchen dümpeln in einer Grauzone. Dafür füllen pünktlich zum Beginn der Gartensaison die Supermärkte ihre Regale mit einer riesigen Auswahl an Chemie und der "Rubel" rollt. Round up, obwohl sauteuer, ist eines der heißgeliebten Mittel erster Wahl :roll:
LG

Finn u. Familie
Shiva
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Re: Ameisen-Invasion!

Beitrag von Shiva »

Ich weiß ja nicht, wo du wohnst, Frankreich?

Ich kann nur sagen, mich hat es dieses Jahr mit der Brennesseljauche absolut überzeugt, im "Kampf" mit den Ameisen, bin total begeistert.

Das ist doch in Deutschland nicht verboten oder hab ich da was nicht mitbekommen?
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