Gemüse einlagern in Naturkeller

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Moderator: Blütenmehr

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liaam
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Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von liaam »

Ich habe mal wieder eine etwas "andere" Frage...

In den letzten Wochen habe ich unseren alten Rüben-Keller etwas ausgeräumt, renoviert und sauber gemacht.

Da hatte ich in den beiden vergangenen Jahren auch schon meinen geernteten Sellerie, die Bete, die Möhren und die Winterrettiche eingelagert, ebenso schon seit 10 Jahren unsere (zugekauften) Kartoffeln. Das hat alles bestens funktioniert.

Den Keller kann man sich so vorstellen:
er liegt in der Scheune in der Erde, gemauert mit landschaftstypischen Rauhsteinen, das Fugenmaterial ist Lehm, die Decke besteht aus offenporigen Fertig-Beton-Trägern, wie das so vor 50-60 Jahren üblich war (damals wurde die Scheune renoviert, bzw. neu aufgebaut), das entscheidende aber ist der Boden, das ist gestampfter Lehm mit Ablagerungen von Ackererde, die mit den Rüben eingebracht wurde.

Winters wird es da nie kälter als +4°C, sommers nie wärmer als +10°C.


Jetzt meine Frage:
Bisher hatte ich den Sellerie, die Bete und die Möhren, etc. immer mit Erde abgedeckt, die Kartoffeln liegen aber offen da - kann ich nicht einfach alle Früchte ohne Abdeckung in den Keller stellen?
Würden sich Sellerie, Bete, Möhren anders verhalten als Kartoffeln?

Hat hier jemand einen Naturkeller? Tipps wären nett, auch allgemeiner Art, z.B. wann und wie oft lüften?
Was darf, was soll in den Keller, was auf gar keinen Fall - ich meine mich zu erinnern, daß Zwiebeln dieses Klima nicht mögen...?!

lg. GeO
forumadmin
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von forumadmin »

hallo liam es kommt auf die Feuchtigkeit im Raum an - wenn die hoch genug ist kann man Rüben auch offen liegen lassen. Alles was Blätter hat, wie Kohlköpfe etc. sollte mit den Wurzeln in Erde stehen. Obst und Gemüse sollte getrennt voneinander lagern, Zwiebeln vertragen keine feuchte Luft, dann schimmeln sie, sie vertragen Frost, dürfen dann aber nicht gedrückt werden.
LGLudwig
margot
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von margot »

hallo liaam,
ich habe auch einen Naturkeller mit gestampftem Lehm - allerdings unter dem Haus.
Ich lagere dort meine (selbst angebauten) Kartoffeln in einer Kartoffelkiste, die Rüben, Sellerie und Bete in Steinguttöpfen in feuchtem Sand, Dahlienknollen, Geranien u.ä. in Holzsteigen und produziere dort Apfelwein, der Keller hat keine Fenster, nur zwei kleine Belüftungsöffnungen, die im Winter aber abgedichtet sind und ist sehr trocken. Äpfel lagere ich dort nicht, das geht nicht zusammen mit den Kartoffeln, die Äpfel werden zu schnell schrumpelig. Endivien und Zuckerhut habe ich auch schon mit Wurzeln für einige Zeit im Keller gelagert, gelüftet wird gelegentlich über die Kellertür bei trockenem Wetter, Zwiebeln hebe ich in einem Korb in der im Winter kühlen Speisekammer auf, Lauch wird im GW eingeschlagen überwintert.

lg margot mit Sellerie, Lauch u.a. noch im Garten!
liaam
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von liaam »

Vielen Dank für Eure Antworten!!
margot hat geschrieben: ... in feuchtem Sand ...
wenn Dein Keller trocken ist, dann trocknet der Sand ja auch aus - machst Du den vor dem Einlagern wieder feucht?

Die Erde, die ich für Sellerie, Bete, etc. benutzt habe, die war im späten Frühjahr/Frühsommer auch immer ganz trocken, weshalb ich immer frische Maulwurfhügel verwendet habe.
forumadmin hat geschrieben: ... es kommt auf die Feuchtigkeit im Raum an - wenn die hoch genug ist kann man Rüben auch offen liegen lassen ...
Das dachte ich mir schon...
Aber was ist eine ausreichende Luftfeuchtigkeit? und wie kann ich das mit einfachen Mitteln messen/ermitteln?

Wieso sollte man Obst und Gemüse nicht zusammen lagern?
Ich habe momentan folgende Situation: etwa 16qm und ca. 12qm getrennt durch eine beidseitige Mauer, aber mit offenem raumhohen Durchgang, gut einen Meter breit.
Würde diese Trennung schon ausreichen für Obst und Gemüse, oder müßte ich da eine Tür einbauen?


Noch eine allgemeine Frage:
Gibt es empfehlenswerte Literatur, die möglichst viele Gesichtspunkte vom Naturkeller beleuchtet, auch gerne Praxistipps enthält. Im Internet habe ich zwar schon stundenlang gelesen, aber teilweise ist sogar widersprüchlich, oder praxisfremd, oder so kompliziert dargestellt, daß ich nicht wirklich zu einer brauchbarer übergreifenden Meinung gekommen bin.

lg. GeO
margot
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von margot »

hallo liaam,
ja, wenn ich die Wurzeln einlagere, feuchte ich den Sand etwas an. Die Wurzeln sind ja mit dem Sand in einem großen Steinguttopf - leicht abgedeckt mit einem Brett o.ä. - da hält sich die Feuchtigkeit ganz gut - und sooo staubtrocken ist der Keller nun auch wieder nicht - eine gewisse Feuchte ist ja in alten Kellern immer.

Äpfel und Kartoffeln sollen nicht zusammen gelagert werden, weil die Äpfel ein Gas (Ethylen) abgeben, das die Kartoffeln zum Keimen veranlasst - aber ich denke, wenn du zwei getrennte Räume hast, müsste das schon gehen - auch ohne zusätzliche Tür. Ich würde es einfach mal ausprobieren!

grüße aus der heute sonnigen Rhön
margot
liaam
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von liaam »

so, letzte Woche habe ich das geerntete Gemüse versorgt - ich habe mich nicht getraut, Sellerie, Möhren und Bete offen stehen zu lassen. Wahrscheinlich ist unser Keller dazu nicht feucht genug.

In Ermangelung passender Ton-Töpfe habe ich auch hier große Mörtel-Kübel verwendet für Möhren und Bete, den Sellerie habe ich in Kisten gesetzt, das ganze mit feuchtem Sand zugedeckt. Möhren + Bete vollständig, beim Sellerie habe ich den Blattansatz oben freigelassen.

Das Reinigen der Möhren-Hälse war eine Schweinearbeit, ich bin stundenlang im Hof in der Sonne gesessen und habe gebürstet - trocken, feucht, von Hand, mit der Maschine...
...hoffentlich hilft das auch wirklich gegen den Wurmbefall ?!

lg. GeO
salvia
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Re: Gemüse einlagern in Naturkeller

Beitrag von salvia »

liaam hat geschrieben: ...hoffentlich hilft das auch wirklich gegen den Wurmbefall ?!l
Drück dir ganz fest die Daumen, dass es die Mühe wert war.
Du läßt uns dann wissen, ob es geholfen hat?
Auch, wenn ich das Problem noch nie hatte, schadet es ja nicht darüber Bescheid zu wissen. :)
Danke und Gruß aus Schwabenland, wo es gerade klat und regnerisch ist.
L.G. Salvia
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