Chile Rotes Teufele bzw. Habanero Hot Pepper

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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RenateK
Beiträge: 9
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Chile Rotes Teufele bzw. Habanero Hot Pepper

Beitrag von RenateK »

Hallo,
im letzten Jahr habe ich die beiden o.g. Sorten gleichzeitig im Februar vorgezogen, die Keimung erfolgte auch gleichzeitig, auch das Wachstum.
Ab dem Frühling hatte ich die Pflanzen in größeren Töpfen auf dem Balkon - gleiche Bedingungen. Während aber die Roten Teufele ab Mai gebüht haben und Früchte gebildet haben (die im August/September rot geerntet weren konnten, war auch schon in vorigen Jahren so), habendie Habanero Hot Pepper (letztes Jahr zum ersten Mal probiert) erst Ende AUgust angefangen zu blühen, was einfach zu spät ist, um noch zu einer guten Ernte zu kommen.
Ist das normal? Oder brauchen die Habanero andere Bedingungen?
Viele Grüße,
Renate
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

Hallo Renate - ich hab beide noch nicht angebaut, kann somit nix genaues sagen. Aber die Vegetationszeiten und die Bedürfnisse von Sorten liegen manchmal sehr weit auseinander. Von den Habaneros weiß ich, dass sie sehr viel später reifen, wenn man nicht gerade wie JW in der wärmsten Ecke von D lebt, sollte man sie im Gewächshaus anbauen, um die Bedingungen zu verbessern. LGLudwig
RenateK
Beiträge: 9
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Beitrag von RenateK »

Hallo Ludwig,
vielen Dank. Ich werde dann dieses Jahr einfach bei den Roten Teufele bleiben. Die sind sehr gut (auch sehr scharf) und gedeihen sehr gut auf dem Balkon.
Gruß, Renate
BO
Beiträge: 4
Registriert: 26.01.2008, 13:39

Beitrag von BO »

Hallo Renate

Du lebst in Bonn, da sollte es warm genug sein um Habanero auch auf dem Balkon
zu kultivieren. Falls Du es mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst, versuche
einmal die Pflanzen in kleineren, schwarzen Töpfen zu pflanzen, so das sich
der Wurzelbereich schneller erwärmt (aufs Wässern achten). Deine Pflanzen
werden dann zwar kleiner bleiben, die Früchte, bzw. Beeren auch, jedoch viel
früher ansetzen und reifen.
Diese Anbaumethode bildet einen ziemlich krassen Gegensatz zu dem, was diese
bot. Art evolutionär gewohnt ist (Regenwaldklima mit ca. 2 Meter Wuchshöhe).
Ich vermute bei Deiner Sorte handelt es sich um die oft unter dem Namen
Hot-Pepper-Lantern verzeichnete Kulturvarietät der bot. Art Capsicum
chinense. Habaneros gehören ebenso zu dieser Art, entspringen jedoch einer
späteren "Selektionslinie", die im karibischen Raum stattfand. Habanero ist
der umgängliche Name auf Yucatan für diese "Linie".
Ursprünglich wurde voraussichtlich die Art Cap. chinense vor ca. 12.000
Jahren an den Osthängen der Anden Perus in tropischem Klima in Kultur
genommen. So ist bis heute Peru die Wiege dieser Art, die sich später eben in
mehrere "Linien" aufgespalten hat und im Zuge von Kulturwanderungen ihren Weg
bis in die Karibik gefunden hat.
Die Hot-Pepper-Lantan gehört einer sehr typischen "Linie" in Peru an, ist
jedoch meiner Erfahrung nach auch sehr spezialisiert. Eine durchaus
vergleichbare Sorte, die jedoch ein wenig anpassungsfreudiger ist, ist die
aus Peru stammende Misquicho.
Da es sich in Hinsicht auf die tollen Aromen der Art Cap. chinense lohnt,
diese an zu bauen, kannst Du es auch mit ursprünglicheren (wenig
domestizierten) Sorten versuchen, die in Bonn sicherlich schneller zu Hause
sind. Hier kann ich Dir die aus Bolivien kommenden Aribibis als sehr fruchtig
und die Chupetinho empfehlen.
Eng verwoben, doch seinerzeit wohl eher im Norden Mexicos (fast
Wüstenbedingungen) in Kultur genommen, ist die bot. Art Cap. annuum, die
darüber hinaus auch noch die am weitesten auf der Erde verbreitete Art ist.
Ich kenne die "Mutter" der Roten Teufel nicht, in Sachen Anpassung ist Cap.
annuum jedoch unschlagbar. Ich gehe auch davon aus, das diese Sorte eben auf
kurze Kulturdauer hin selektiert worden ist.
Wenn Du aromatische Reichhaltigkeit im Topf möchtest solltest Du auf Cap.
chinense nicht verzichten. Vielleicht versuchst Du auch mal die Sorten Inka
berry und Peru yellow der Art Cap. baccatum, ganz zu schweigen natürlich von
den kulinarischen Sternstunden einiger Wildarten.
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