Umgraben - ja oder nein

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

forumadmin
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Umgraben - ja oder nein

Beitrag von forumadmin »

So nun werd ich mal den Anfang machen mit den Themen

Ich stell erst mal nur ein Thema ein und hoffe es werden sich andere beteiligen

was ist gut am Umgraben - was spricht eher dagegen?

LGLudwig
Quippy82
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Dagegen

Beitrag von Quippy82 »

Also dagegen spechen auf jeden Fall schon mal die schwielen an der Hand Anfangs und die anfänglichen Rückenschmerzen. Hab die Technik noch nicht ganz raus um das zu vermeiden.

Dafür: es sieht hinterher toll aus...!

Gibt es noch mehr was dafür spricht? Was dagegen? Fachlich?

Jovana
kaluliha
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dafür

Beitrag von kaluliha »

Ich habe auch schon mal gelesen, dass das Umgraben garnicht so gut sein soll.

Ich grabe um, wie soll ich denn sonst den Mist richtig in die Erde bekommen?
elisabeth28
Beiträge: 6
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dagegen

Beitrag von elisabeth28 »

hallo, zusammen,
also ich bin gegen das umgraben.
1. körperlich schwere arbeit
2. zerstört die bodenstruktur
3. wann soll man umgraben?
die meisten gärtner graben im oktober um, um einen sauberen garten zu haben. aber es gibt vieles was das noch angepflanzt/gesät werden kann.
besonders wenn es im winter noch lange schön ist, wie heuer.
z. b. winterkefen, postelein, grünkohl/rosenkohl kann stehen bleiben,
wintersalate etc.
in der landwirtschaft wird auch ständig mit den schweren maschinen
der boden bearbeitet, aber in 1-2m bodentiefe ist alles, auf grund der maschinen, wie beton. darum bleibt auch das (hoch-)wasser ständig stehen.
im garten arbeitet man nicht mit schweren maschinen, so daß meiner
meinung nach umgraben völliger unsinn ist.
ich habe deshalb meine beete nach art eines hügelbeetes gestaltet.
elisabeth
kaluliha
Beiträge: 59
Registriert: 09.01.2007, 23:44

und der mist?

Beitrag von kaluliha »

Stimmt schon, ich pflanze auch immer mehr an, was im Winter stehen bleibt (was ist oder sind Winterkefen?). Aber den Rest grabe ich um. Wie bekommt man sonst den Mist in die Erde?
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

wa ich an positiven Aspekten kenne:
1. eine vorhandene störende Krautschicht verschwindet in der Erde
2. wenn im Herbst umgegraben wird, bricht der Frost den Boden und es entsteht die sogenannte "Frostgare" d.h. ein krümeliger Boden in dem man gut arbeiten kann


ich halte das umgraben für eine gute Möglichkeit schnell eine Wiese etc. in Kultur zu nehmen - aber das geht auch anders allerdings langsamer wenn ich die Krautschicht, oder die Wiese dick abdecke mit Stroh, Mist oder anderem, dann wartet man ein Jahr und im zweiten jahr legt man unter diese Schicht Kartoffeln - bei der Ernte wird der Boden mit dem Mulch vermischt und man hat im dritten Jahr besten Gartenbodenboden.

Elisabeth sagt ganz richtig man zerstört beim Umgraben die Bodenstruktur, jedoch nur wenn die gegrabene Scholle um 180 Grad gedreht wieder hinlegt wird, da dann der Sauerstoff in die tieferen Schichten nicht mehr reicht um die untergegrabenen Kräuter zu Humus umzuwandeln - es fault dann eher - wird sie nur gekippt ist diese Gefahr geringer. Ich persönlich grabe selten.

Bei stark verkrauteten Flächen hacke ich im Früjhjahr alles ebenerdig ab schichte eine Reihe damit auf, grabe davor eine Rille, kippe alles Kraut in die Rille und gebe Kompost auf diesen Haufen, dann wird alles mit der ausgegrabenen Erde locker bedeckt - so kann das Kraut in diesen Reihen dann kompostieren. Entweder pflanze ich dann direkt auf diese Haufen (Reihen) oder direkt daneben.
LGLudwig
Silie
Beiträge: 5
Registriert: 16.01.2007, 20:39

Umgraben: dagegen

Beitrag von Silie »

Hallo GartenfreundInnen,

ich grabe so wenig wie möglich um, nach dem Motto:
Bodenleben fördern ist besser als kurzfristige Lösungen. Die kleinen Tierchen halten längerfristig die Krümelstruktur des Bodens aufrecht und fördern damit einen schönen lockeren Boden.
Frostgare ist nur eine kurzfristige mechanische Krümel-/Lockerungshilfe (der Frost sprengt die Schollen). Sie tut dem Bodenleben nicht gut, da die Schichten durcheinandergebracht werden (die Lebewesen, die kurz unter der Oberfläche leben geraten zu weit nach unten und sterben dort, und die aus den tieferen Schichten könnens oben nicht ertragen ...).
Ich lasse nach Möglichkeit Gründünger über Winter abfrieren und lockere den Boden im Frühjahr, möglichst ohne die Schichten durcheinander zu bringen (allenfalls waagerecht). Schön krümelig ist er dann eh schon. Kompost kommt ggf. vorher obendrauf und wird nur locker eingearbeitet.
Mist benutze ich nicht (biovegane Gartenpraxis). Der rottet - wie auch pflanzliches Kompostmaterial - eher mit Luftzufuhr (also an der Oberfläche / leicht eingeharkt) als zu tief eingebuddelt (dann faults, aber das hat Ludwig schon geschrieben).

Das mit dem Kraut in der Reihe ..., Ludwig finde ich gut, das will ich ausprobieren.

Herzliche Grüße
Silke
forumadmin
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Beiträge: 685
Registriert: 12.12.2006, 17:54

Beitrag von forumadmin »

hallo Silke
Das mit dem Kraut in der Reihe ..., Ludwig finde ich gut, das will ich ausprobieren.
wenn ich schon früh im Jahr dazu komme, die ersten schönen Tage im März - dann ist das alles bis zum Mai, wenn die Gurken reinkommen schon so weit verrottet, dass man die Gurken oder Kürbisse dort reinsetzen kann und die mögen auch eher einen lockeren Boden. LGLudwig
dost
Beiträge: 3
Registriert: 25.02.2007, 18:33

Beitrag von dost »

Hallo Gartenfreunde
Umgraben oder nicht umgraben?Diese Frage stellte ich mir jedes Jahr neu
.Heute grabe ich nur noch alle 4-5 Jahre mal um,wenn mir der lehmige Boden zu fest ist(mit der Grabegabel "weibliche Ausführung"leichter kleiner besser zuhandhaben)Ansonsten lockere ich mit den Sauzahn macht sich ganz gut Mist würde ich auch nur untergraben man kann ihn auch kompostieren dann brauch die Sache nur leicht eingearbeitet zu werden.
Gruß Dost
Gartenfreundjoe
Beiträge: 4
Registriert: 19.02.2007, 13:48

Beitrag von Gartenfreundjoe »

Moin,

seit diesem Frühjahr grabe ich nicht mehr um. Wozu auch, die vielgerühmte Frostgare ist spätestens nach dem ersten heftigen Frühlingsschauer dahin, und was das Aussehen angeht, finde ich, dass ein Garten nicht auf Kosten der Bodenstruktiur wie geleckt aussehen muß. Durch vernünftiges mulchen kann man übermäßigen Unkrautbewuchs verhindern und das Bodenleben fördern.
Statt umzugraben benutze ich den sog. Sauzahn, der ca. 10 cm. der oberen Bodenschicht lockert, aber die Schichten nicht durcheinanderbringt.
Das spart eine Menge Arbeit!!

gartenfreundjoe
GartenEden
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Registriert: 28.01.2007, 11:19

...umgraben

Beitrag von GartenEden »

Hallo an Alle!

Ich finds schön dass hier über dieses Thema diskutiert wird! Ums gleich
zu sagen, ich bin auch nicht so sehr der Freund vom Umgraben.

Aber dass Argument , dass man den Mist sonst nicht in den Boden
bekommt - lasse ich nicht gelten.

Ich denke dahinter steckt einfach eine - für unsere Zeit typische -
technische statt biologische Anschauung.
Alles was düngt muss doch in den Boden "hinein" gebracht werden,
der Mist , die Gründüngung, um die Pflanzen ernähren zu können -
sagen und denken viele.

Doch damit macht man nicht wirklich was gutes.
Ich will jetzt hier nicht einen Haufen Hochwissenschaftlicher Erklärungen
dafür bringen - was ich könnte ;-)...
Ich will lieber zum probieren im Garten ermuntern , was ja eh die
meisten schon machen dürften.

Ich habe diesen Herbst restliches Unkraut und Gründüngung
(über Köchelhoch) im späten Herbst mit der Hacke bei oberflächlich
gefrorenem Boden auf max. 5cm Tiefe eingearbeitet und anschließend
bei Tauwetter einen schönen Schleier Kuhmist drauf gegeben...

Jetzt gibt es dort Unmengen von Regenwürmern und wenn
man den Mist nicht zu spät drauf tut ist er bis zum Frühjahr auch
größtenteils "verputzt"...

Mein Lieblingsarbeitsgerät im Garten ist übrigens die Kartoffelhacke.

Dieses Jahr musste ich leider noch einen Großteil zwecks Neuanlage
der Beete umgraben.
Ich denke Umgraben an sich ist kein Muss, nur bei Wurzelgemüse
muss der Boden dann wohl echt ne top Struktur haben damit
man sich diese Arbeit ersparen kann und die Wurzeln trotzdem
nicht beinig werden...

nette Grüße aus Brandenburg, GartenEden
Alles in der Natur hat seine Aufgabe, selbst der Stein im Gartenbeet :-).
mieze
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Beitrag von mieze »

Umgraben, eigentlich nie!
Im Herbst eine schöne Decke aus garem Humus und leichverrottbarem Laub auf die abgeernteten Beete. Da bin ich auch nicht sparsam. Im Frühjahr mit dem Sauzahn locker eingearbeitet und gleich die Wurzelunkräuter mitentfernt.
Nur die Wurzelgemüsebeete werden mit der Gabel gelockert, nicht gedreht - Familie Regenwurm und Co sind bestimmt dankbar, wenn ihre Kinderstube nicht durcheinander gemischt wird.
frischen Mist und unverrotteten Kompost lege ich nicht auf die Beete, die Schnecken würden sich nur freuen. Außerdem gehört für mich die Rotte in einen anderen Bereich als den des Jungwachstums. Mist auf dem Kompost halte ich für eine hervorragende Nährstoffergänzung, die den reifen Humus noch vielfältiger macht.
Was die Sauberkeit des Gartens angeht - es ist ein Stück Natur und kein Wohnzimmer. Im Herbst lasse ich alle abgeblühten Stengel stehen. Es gibt genug kleine Insekten, die diese als Winterschlupf benutzen. Und die meisten davon sind sehr hilfreich im Garten. Von Schädlingen sprechen wir ja erst, wenn die Fressgier bestimmter Gäste überhand nimmt.

Grüssle Uli
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Exupéry

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Kaktus
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Beitrag von Kaktus »

Ich habe früher jedes Jahr umgegraben, seit 2 Jahren nicht mehr.
Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass der Boden ohne Umgraben nur locker bleibt, wenn er das ganze Jahr über und vor allem im Herbst gut gemulcht wird.
Als ich noch umgegraben habe, habe ich selten gemulcht und im ersten Jahr, nachdem ich im Herbst nicht mehr umgegraben hatte, wäre ich schon fast verzweifelt, weil der Boden steinhart war. Selbst mit dem Sauzahn und der Grabgabel war es sehr mühlselig, den Boden zu lockern. Deshalb habe ich das ganze letzte Jahr immer gut gemulcht und im Herbst nochmal eine Schicht Mulch verteilt. Letzte Woche habe ich mein Frühbeet umgesetzt und dabei gleich die Erde vorbereitet und ich muss sagen, der Boden ist unterhalb der Mulchschicht wunderbar locker und krümelig.
Ich werde das auf jeden Fall beibehalten und auch in Zukunft nicht mehr umgraben. Den einzigen Nachteil, den das Mulchen meiner Meinung nach hat, sind die vielen Schnecken, die einen super Unterschlupf haben :evil:.
mieze
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Beitrag von mieze »

stimmt, mulchen ist enorm wichtig. Denn gelockert werden muß in jedem Falle, wenn nicht mit Gabel oder Spaten, dann über das Bodenleben mit Hilfe von Mulch.
Stimmt auch, Schnecken lieben Mulch, vor allem den des frischem Sommergrüns :evil: ,
aber auch verrottendes Laub im Winter, vor allem, wenn ihnen kein Dauerfrost zusetzt :cry:

Ich probiere jetzt zusehens, mit Steinmehl zu arbeiten und nehme auch mal die NIEM-Anregung von danle auf, die sie hier viewtopic.php?t=57&start=15&postdays=0& ... ighlight= gemacht hat

Grüssle Uli

PS: Hilfe, mir will es nicht gelingen einen ordentlichen Link zu erstellen
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liaam
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Beitrag von liaam »

auf den Sauzahn bin ich erst durch das Forum hier gekommen und habe mir gleich einen besorgt (zunächst einen preiswerten geschweißten) und habe auch schon damit gearbeitet - ich bin begeistert.

Wir haben hier eine richtig "fette" schwere schwarze Erde, sehr fruchtbar, neigt aber auch sehr zum verdichten.

Normalerweise bearbeite ich den Garten auch mit einer Kartoffelhacke, eine kräftige schwere Ausführung, da habe ich einen alten Spatenstiel eingepaßt, etwa einen halben Meter lang, den Quergriff habe ich beibehalten, da meine Bandscheiben ziemlich hinüber sind, arbeite ich fast immer im Knien.

Umgegraben habe ich in den letzten Jahren nur einmal, ich war 2007 sehr spät dran mit der Eröffnung der Gartensaison und hatte drei Anhänger Mist im Garten liegen, zwangsläufig habe ich den untergegraben - via Kompost hätte das zu lange gedauert.

lg GeO
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