Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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Hedda
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Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Beitrag von Hedda »

Moin!

Ich möchte dieses Jahr gerne einen Schotenrettich anbauen.
Raphanus sativus subsp mougri ist der Rattenschawnzrettich, ein Rettich, von dem die Schoten (nicht die Wurzel) geerntet werden.

Was ist der Unterschied zwischen den Schoten vom oben genannten und anderen Rettich/Radieschen?

Im letzten Jahr habe ich die Schoten von Eiszapfen und irgendeinem anderen Radieschen probiert, waren aber zäh, vielleicht waren die aber auch einfach schon zu weit?
Bleibt der Rattenschwanz vielleicht länger zart? Oder sind die wohl eher auf Größe, Geschmack oder Anzal hin selektiert worden?
Gibt es verschiedene Soerten Rattenschwanzrettich? Habe jetzt von verschiedenen Längen gelesen und verschiedene Blütenfarben gesehen, finde aber nichts Konkreteres dazu.
Wären Ölrettichsamen eine Alternative? (Die haben mein Liebster und ich mal bei einem Gärtner probiert, seitdem ruft mein Mann nach Rettichschoten...)

Hat jemand von Euch da Erfahrungen und Antworten?

Lieben Gruß
Hedda
forumadmin
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Re: Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Beitrag von forumadmin »

Hallo Hedda
die Schoten von Kreuzblütlern werden traditionell vor allem in Asien gegessen, besonders Thailänder lieben sie. Es werden vor allem die Schoten von Raphanus genommen, also Radieschen und Rettich. Sie müssen jung geerntet werden, dann sind sie knackig-saftig mit etwas Schärfe. Es wurde damit züchterisch gearbeitet und es gibt einige unterschiedliche Sorten, die sich in der Länge der Schoten, der Schärfe und der Farbe unterscheiden. Einen genauen Überblick über die Vielfalt der Sorten habe ich nicht, da müsste man mal einen thailändischen Züchter anfragen.
Die Schoten von normalen Radieschen sind ca. 6cm lang, die von Rattenschwanzrettich können bis zu 20 cm lang werden.

Ich habe einige Jahre damit gearbeitet. ZUr Zeit arbeitet Sabine Fischer mit dieser Art, sie hat 2 Linien, eine grüne die dick und ca 10 - 15 cm lang sind und eine rote Sorte, die etwas dünner aber bis über 20cm lang werden kann. Die Anzucht und Ernte ist nicht ganz einfach, deshalb haben wir die letzten Jahre keine angeboten, aber nächstes Jahr müsste es wieder mit dem Angebot klappen.

LGLudwig
Hedda
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Re: Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Beitrag von Hedda »

Danke für Deine Antwort Ludwig!

Ich frage dann direkt bei Sabine nach, hoffe ihr ist nicht allzu viel abgesoffen beim Hochwasser.
Lange Schoten würden mich mehr interessieren, aber ich würde auch mehrere voneinander getrennte Ecken finden um verschiedene Schotenrettiche zu testen.
Habe in der letzten Saatgutliste vom VEN gesehen, daß auch Friedmunt Sonnemann Rattenschwanzrettiche hat (bei Sorte steht dort "gemischt", also vielleicht auch was zum Entdecken).

Lieben Gruß
Hedda
Hedda
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Re: Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Beitrag von Hedda »

Jetzt muß ich doch nochmal nachfragen, Ludwig.
Was genau ist bei der Anzucht und Ernte schwierig?
Alles was ich bisher gelesen habe hat auf relativ einfachen Anbau hingewiesen.

Lieben Gruß
Hedda
forumadmin
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Re: Rattenschwanzrettich oder "normale" Radieschenschoten?

Beitrag von forumadmin »

Was Friedmund momentan anbietet weiß ich nicht, vor ein paar Jahren hatte ich mal seine Sorte gesät, das waren Kurzschotige, aber vielleicht hat er sie ja inzwischen mit anderen Sorten gekreuzt.
Was genau ist bei der Anzucht und Ernte schwierig?
Wie bei anderen Raphanusarten auch - erst der Erdfloh, dann der Rapsglanzkäfer, der die Blüten zerfrisst und dann die spezifische Empfindlichkeit gegen einen Kälteeinbruch im Sommer, der Pilzkrankheiten fördert.
Gegen den Rapsglanzkäfer hilft nur ein engmaschiges Netz. Gegen kaltes Wetter ein Folienzelt.

LGLudwig
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