Welche Anzuchterde?

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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Uwe
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Registriert: 14.03.2007, 13:38
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Welche Anzuchterde?

Beitrag von Uwe »

Hallo, ich habe mich noch nicht vorstellen können, aber schon einige Fragen...

Sollte ich für die Aussaat der Samen spezielle Anzuchterde verwenden, wie es entsprechende Anbieter empfehlen, mit dem Hinweis, daß diese Erde keine Unkräuter, Pilze und Schädlinge enthalte, die den Samen und Pflanzen schaden würden?

Sicherlich kann ich doch auch selbst gute Anzuchterde herstellen, oder? Dann muß ich auch nicht rätseln, was handelsübliche Anzuchterden ansonsten so enthalten.

Hat jemand eine Rezeptur für Anzuchterde (Kompost, Sand, Bentonit) oder hängt das wesentlich von den Ansprüchen der jeweiligen Pflanzen ab? Sollte man die Erde dann vorher dämpfen?
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

hallo Uwe - Anzuchterde hat verschiedene Vorteile.
1. Da ist erstmal, dass sie nicht so viele Nährstoffe enthält - denn dann würden die Keimlinge zu stark schießen, was wieder die Anfälligkeit erhöhen würde.
2. Dann sind sie Unkrautfrei, was vorteilhaft ist, wenn man die gewollten Keimlinge nicht erkennt und nicht weiß was man rausrupfen darf.
3. Und sie ist keimfrei, d.h. es besteht keine Gefahr für die Keimlinge zu erkranken - das gefährlichste ist ein Pilz der die "Umfallkrankheit" macht - die Pflänzchen fallen einfach um und gehen ein, da der Pilz die Wurzeln zerstört.

Es kann aber durchaus auch sein, dass an den Samen irgendwelche Keime hängen., die sich dann ausbreiten - um dem entgegenzuwirken müsste man auch die Samen noch mal bei 50 Grad 10 Minuten baden.

Ich würde Anfängern raten, erst mal mit Anzuchterde zu arbeiten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es überhaupt gehen kann - wenn man dann die Keimlinge kennt fällt Punkt 2 weg. Dämpfen kann man seine Erde auch selber, aber es ist davon abzuraten, das im Haus (Backofen) zu machen, da es furchtbar stinkt.

Punkt eins ist kein Problem beim eigenen mischen von Anzuchterde, am besten geeignet ist verrotteter Laubkompost, man kann auch verrottetes Sägemehl nehmen, aber das kann auch zu sauer werden. Dies zwei Komposte sind nährstoffarm. Man kann sie je nach Konsistenz mischen mit etwas Sand und Lehm.

Punkt drei ist zu vermeiden, wenn man den Pflanzen optimale Bedingungen bietet, d.h. nicht zu tiefe Temperaturen (z.B. Febr. am Fensterbrett) und genügend Licht. Sollten doch dir ersten Pflänzchen umkippen, dann sofort alle aus dem Anzuchttopf herausnehmen und einzeln in neue Erde einpflanzen, dann überleben sicher einige.
LGLudwig
Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hallo Ludwig, vielen Dank für die wertvollen Tips.

Wir haben unseren Garten noch nicht lange und ich habe wohl zuletzt in Kindertagen mit Samen hantiert. Ich habe zunächst mit "fertigen" Pflanzen angefangen (Kräuter aus der Staudengäertnerei Gaissmayer, http://www.gaissmayer.de/), die sich in den letzten beiden Jahren gut etabliert haben. Jetzt möchte ich Möhren anbauen.

Ich habe mir also Anzuchterde aus gut verrottetem Eichenlaub, Sand und etwas Bentonit (damit die Feuchtigkeit besser gehalten wird) hergestellt und versuchsweise einige Sonnenblumenkerne reingesteckt. Nach einer Woche auf dem Fensterbrett sind viele Keimlinge schon 3 cm hoch und Unkräuter sind kaum gewachsen.

Jetzt versuch ich's in einer neuen Schale mit dem "guten" Möhrensamen...

Uwe
Cordula
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Beitrag von Cordula »

Wenn Du Sand und Gras im Sack mischst, sollst Du angeblich auch nach einem Jahr tolle Anzuchterde bekommen. Habe es noch nicht ausprobiert, wäre aber vielleicht einen Versuch wert?
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