Urgesteinsmehl

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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Wühlmaus
Beiträge: 8
Registriert: 01.03.2010, 12:13

Urgesteinsmehl

Beitrag von Wühlmaus »

Hallo, ich möchte eine größere Menge Urgesteinsmehl kaufen und habe festgestellt, dass es da Unterschiede in der Zusammensetzung gibt. Neudorff hat zB. kein Aluminiumoxid und Diabas hat da gleich über 10%. Welches wäre denn nun am besten und was sollte hauptsächlich drin sein?
narssner
Beiträge: 11
Registriert: 21.06.2007, 17:27

da sind reichlich Glaubensfragen mit im Spiel

Beitrag von narssner »

Qualitätsunterschiede gibt es schon.

Zum Beispiel von solchen, die das zeug schon lange anbieten. Und solchen, die halt nur wieder die schnelle Mark schlagen wollen. Und irgend was anbieten.

Die Zusammensetzung richtet sich nach dem Grundstoff. Sprich, dem Gestein, was zertrümmert und zermahlen wurde.

Und da heißts halt einfach, was für einen Boden habe ich. Ist er lehmig oder sandig. Ist es eine ehemalige Kiesgrube. Ist es eigentlich nur noch ausgelaugter Dreck.

Ein natürliches Vorhandensein von Aluminium ist nicht schädlich. Es ist somit wurscht, zu wieviel Prozenten das Element enhalten ist.

Qualitätsunterschiede bedeuten auch der Feinheitsgrad des Mehls. Je feiner, desto schneller wird es eingearbeitet. je gröber, desto langsamer. Und da muß ich mich halt auch fragen, ist langsamer nicht besser für Boden und Planzen.

Wie das Beispiel Düngen mit Kalium drastisch gezeigt hat, bringt viel und schnelll eben nur hohe Kosten und genau nicht das Ergebnis, was ich will.

Einfacher gesagt, sich über die Anbieter schlau machen. Und dann einen von den guten Anbietern nehmen. Und nicht darauf vertrauen, was die nächste Genossenschaft vertickt, weil die des halt aa inzwischen homm.

Und es gibt keine Garantie auf sichtbare Erfolge. Ich selbst kann nur bei Topfzierpflanzen bestätigen, daß es etwas bringt. Wobei Aloe Vera kein Gesteinsmehl verträgt. Und dann ffreggt.

Nicht wenige Bauern haben es mit Gesteinsmehl versucht. Und es dann wieder sein lassen. Weil es nichts gebracht hat.

viele Bauern die angeblich für bio sind, oder es gerne wären, haben es nie versucht.

Für hilfreich würde ich es auch halten, wenn die Forenleitung hier den geschichtlichen Teil des Gesteinsmehls einmal zulassen würde.

Stichwort: henseler, 19. jahrhundert.

Und nochmal, nicht alles, was Leute als Dünger ansehen, ist ein Dünger. So ist "Dünge-Torf", wie es immer wieder heißt, alles andere als ein Dünger. Sprich, er düngt nichts. Auch dann nicht, wenn der Anwender im richtigen Bewußtsein steht.

Mit freundlichem Gruß
narssner
Silie
Beiträge: 5
Registriert: 16.01.2007, 20:39

Re: Urgesteinsmehl

Beitrag von Silie »

Markus Danner über Urgesteinsmehl

Interessant finde ich den Abschnitt über die Relevanz des Vorhandenseins von Kobalt (das soweit ich weiß in Basalt und Diabasgestein vorkommt) für die Vitamin B12-Versorgung (Cobalamin) der stickstoffbindenden Mikroben im Boden:

"Ganz wesentlich im Hinblick auf seine landwirtschaftliche Verwendung ist der Gehalt an Spurenelementen.
Diese sind zentrale Bausteine von Enzymen, Vitaminen u.a. lebenswichtigen Botenstoffen, die die Lebensprozesse steuern.
Luftstickstoffbindung, um ein Beispiel zu nennen, wird nicht ausschließlich durch Knöllchenbakterien der Leguminosen bewerkstelligt, sondern auch durch mehrere freilebende Mikrobenarten, die auf die Anwesenheit von Vitamin B12 angewiesen sind, um ihre Tätigkeit ausüben zu können.
An der Bildung dieses Vitamins ist Kobalt als Zentralatom des Aminomoleküls beteiligt, und muss in entsprechenden Spuren im Boden vorhanden sein, um das Leben und Wirken der Stickstoffsammler zu ermöglichen."
URL: http://www.bio-austria.at/content/downl ... nsmehl.pdf
margot
Beiträge: 158
Registriert: 07.04.2008, 22:49
Wohnort: Zeitlofs/Rhön

Re: Urgesteinsmehl

Beitrag von margot »

hallo silie,
danke für den sehr interessanten link zum Urgesteinsmehl - kam mir heute gerade sehr gelegen!
In meiner Nähe gibt es einige Basaltbrüche, und ich überlege, ob es Sinn macht, sich dort Mehl bzw. Sand zu holen, würde hohe Versandkosten sparen.
Hat jemand Erfahrung mit Material "von vor Ort"?

rhöngrüße
margot
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