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Kompostherstellung

Verfasst: 01.03.2007, 21:45
von Gartenfreundjoe
Wie kann ich selber Kompost herstellen, wenn ich keinen Schnellkompostierer besitze?
Ist es sinnvoll schon im März einen Komposthaufen anzulegen, oder sollte ich warten, bis es wärmer geworden ist?

Verfasst: 03.03.2007, 15:14
von forumadmin
Hallo Joe es kommt drauf an wieviel Material anfällt und was das für Material ist.
Ich weiß nicht warum es vielen wichtig ist ganz schnell zu kompostieren - höchstens wenn man wenig Platz hat und viel kompostieren will.

Ich hab mir meinen selber aus Holz gebaut - einen großen Kasten und daneben einen kleinen Kasten - im Großen sammel ich das ganze Jahr über alles und im Frühjahr wird der kleine gesiebt und das Material des Großen kommt in den Kleinen.
LGLudwig

Kompost

Verfasst: 03.03.2007, 23:11
von Gartenfreundjoe
Danke für die Antwort,
verstehe ich dass richtig, dass man zuerst das ganze Jahr über Material sammelt, und dann erst einen Komposthaufen aufbaut?
Kann man einen Komposthaufen auch "by the way" erstellen, also ohne dass bereits Material vorhanden ist, einfach so nach und nach, z.B. mit Resten aus der Küche, Grasschnitt u.s.w.?

Gruß
Gartenfreundjoe

Verfasst: 05.03.2007, 10:57
von Cordula
Ich mache in unseren Kompost laufend alles hinein, was nicht zu den Hühnern geht. Alle Gartenabfälle zum Beispiel.

Wenn Du nur Laub kompostierst, und das werde ich dieses Jahr mal ausprobieren, sollst Du angeblich nach zwei Jahren Torfersatz haben. Mal schauen, ob das stimmt.

Verfasst: 05.03.2007, 14:21
von forumadmin
Hallo Joe - ich baue den nicht richtig auf es kommt halt alles rein was anfällt, zwischendurch mal ne Handvoll Mist, Kalk, Bentonit oder so und wenn der alte gesiebt ist schmeß ich halt alles in den kleinen, das mischt dann schon genügend. Allerdings mache ich keinen Grasschnitt rein, der würde zu sehr "schmieren" (Fäuleprozesse) der kommt in dünnen Lagen zwischen die Beete. Und zuviel gekochte Essensreste sind auh nicht gut, das schmiert auch stark. Das hat man vor allem in Winter, wenn sonst nix anfällt - da ist es gut den Kompost abzudecken (trocknet das Material) und die schmierigen Dinge mit was trockenem zu überstreuen.


Hallo Cordula, beim laub kommt es drauf an was du für laub hast, Eiche hat z.B. sehr viele Gerbstoffe, deshalb verkompostiert er schlecht, auch Nadeln von Kiefer Fichte Tanne verkompostiert seeehr langsam - Ahornblätter sollen sehr gut kompostieren. Ich hab mal Sägemehl verkompostiert, das hat 4 Jahre gebraucht, war dann aber wunderbare Anzuchterde.

LGLudwig

Verfasst: 05.03.2007, 15:24
von Cordula
Herrje, was würde ich für ein paar Eichen auf unserem Grundstück geben! Hier wachsen Birke, Ahorn, Weide und Esche. Deren Blätter wollte ich auf einen extra Kompost geben. Ansonsten haben wir nur noch Fichte und Kiefer. Haben aber letztes Jahr "deutschen Wald" ausgesät...

Verfasst: 08.03.2007, 13:02
von Diva
Wir haben zwei Komposte - einen für Küchen und Gartenabfälle und einen für Holz/ Äste/ Laub und alles, was ne Weile braucht. Hab beste Erfahrungen damit gemacht - und ehrlich gesagt echt wenig für getan.
Wir sammeln das ganze Jahr und im Frühsommer, wenn ich den Kompost brauche (sprich: die Pflanzen loslegen mit Wachsen so Anfang Juni), siebe ich ihn durch (recht grob - einzelne Stengel find ich nicht schlimm), alles was übrig bleibt kommt als erstes wieder auf den Kompost und dann wird weiter gesammelt. Der "Vererdungshaufen" wo all das sperrige Zeug drauf landet, kompostiert so vor sich hin und wenn ich davon was brauche, schiebe ich das Gestrüpp oben drauf weg und "klau" mir die "Walderde" unterdrunter weg - Gestrüpp zurückgeschoben - fertig.

Bin halt eher faul und hab immer zu wenig Zeit, aber der Kompost ist prima!

Gruß,
Mira

Verfasst: 01.03.2008, 12:48
von licherode
Hallo,

habe gehört, man soll immer mal einen Eimer mit Wasser über den Kompost schütten.

Was hat es damit auf sich?

Ciao Angelika :D

Verfasst: 01.03.2008, 13:37
von federmohn
Hi,

das kommt darauf an, wie der Kompost gelagert wird. Zu trocken funktioniert die Verrottung genausowenig wie zu nass. Bei überdachten Kompostplätzen und viel trockenem Material ist es somit durchaus sinnvoll mal ab und zu für etwas Feuchtigkeit im Haufen zu sorgen.

Dort wo Regen dazu kann bzw. sehr viel feuchtes Material eingebracht wurde, ist es nicht notwendig.

Verfasst: 01.03.2008, 23:44
von liaam
...kompostieren ist nicht schwierig - es sei denn, man ist ungeduldig oder hat wenig Platz...

Die Kompostbehälter (zwei Stück, je ca. 2x2m, selbergemacht aus Holz) habe ich zu allererst gebaut, schon bevor wir richtig mit der Gartenarbeit begonnen haben. Später einen dritten ergänzt.
Wir füllen eigentlich alle biologischen "Abfälle" ein, auch die aus der Küche (Ausnahmen sind z.B. Nußschalen, ungehäckselte Grünkohl-Stängel,...), da ich unsere Wiese das erstemal sehr spät mähe (mit Balkenmäher bzw. Motorsense), kommt auch dieser Grasschnitt komplett auf den Kompost. Was später mit dem Rasenmäher anfällt, lasse ich einfach auf der Wiese liegen.
Aus meiner Schreinerwerkstatt kommt vom Frühjahr bis zum Herbst auch 2-3x eine dicke Schicht Hobelspäne dazu.

So, solch einen Kompostbehälter befülle ich 3-4 Jahre (ohne umzusetzen) und bedecke den zuletzt dann nochmals mit einer dicken Schicht Hobelspäne und spanne ein kräftiges Vlies drüber (gegen das Unkraut), das lasse ich dann setzen, solange ich den nächsten 3-4 Jahre befülle, in dieser Zeit bringe ich den Kompost vom dritten Behälter in den Garten ein. Das hat sich bisher mengenmäßig bewährt und ist überhaupt nicht arbeitsintensiv, stinkt nicht und zieht auch keine Ratten oder ähnliches an. Ab und an tragen mal Vögel eine Eierschale weg...

Im Sommer beregne ich den "aktuellen" Haufen gelegentlich, den gebrauchsfertigen Haufen habe ich auch mit einem Vlies bedeckt.

Zum Ausbringen schaufel ich den Kompost in den Häcksler, gebe bei Bedarf (zur Auflockerung) noch ein paar Hobelspäne bei und werfe das dann durch ein Sieb. Das hinter dem Sieb kommt in die Beete, das vor dem Sieb auf den aktuellen Komposthaufen.

...das ist alles, keine Geheimnisse, nicht viel Arbeit, effektiver guter Kompost, alles wiederverwertet...

In den nächsten schönen Tagen häcksle ich die Überreste vom Rosenkohl, Grünkohl, Tomaten, Pepperoni, das Bohnenstroh kommt so drauf, gleich hinterher das Unkraut, das anfällt beim Beete richten, zwischendurch die Küchenabfälle, ich halte da keine feste Reihenfolge ein, meine lange Reifezeit egalisiert alles.

lg GeO

Verfasst: 03.03.2008, 08:12
von Kaktus
Hallo,
ich habe zwei Kompostbehälter, aus Holz selber gefertigt und oben offen.
In dem einen sammle ich das ganze Jahr über alle rohen Küchenabfälle und was im Garten so anfällt (außer schon blühendes Unkraut). Diesen schichte ich im Frühjahr in den anderen Behälter um, damit Luft dazwischen kommt und alles schneller verrottet. In dem folgenden Jahr kommt dann alles, was anfällt, in den nun leeren Kompostbehälter. Der andere volle wird stehen gelassen bis zum nächsten Frühjahr und dann ist daraus meist ein wunderbar schöner Kompost entstanden. Ich siebe ihn durch und wenn noch größere Teile dabei sind, die noch ein Jahr brauchen, kommen die zum anderen Haufen, der wieder in den leeren Kompostbehälter umgeschichtet wird. Und so geht es immer weiter.
Das klappt super gut und ich habe nur im Frühjahr die Arbeit, den fertigen Kompost zu entnehmen und den anderen Haufen umzuschichten.
Meine Komposthaufen stehen schattig unter Bäumen und sind nicht zugedeckt. Ich gieße niemals und füge auch keine sonstigen Kompostierhilfen etc. zu. Man glaubt gar nicht, welche schöne Erde (sie riecht nach Waldboden) da rauskommt.

Verfasst: 03.03.2008, 19:14
von mieze
Mein Garten liegt an einem Südhang. Schatten ist hier absolute Mangelware.
Dem Kompost macht das nicht wirklich viel. Ich achte nur darauf, daß er nicht trocken wird, d.h. an heißen Sommerabenden bekommt er auch ne Kanne Wasser ab. Von Zeit zu Zeit übergieße ich ihn mit Brennesseljauche, das feuert die Gare so richtig an. Auch schadet es nicht, mal einen Becher Molke drüber zugießen. Ich hab sehr wenig Mist im Kompost, drum gibts die Molke, Hornspäne und Guano dazu. Gartenkalk schmeiß ich wegen der Ratten drüber, die wir neben 14 Karpfenweihern immer wieder mal haben. Und hin und wieder gibts ne Schicht Wermut, auch als kleinen Stoffwechselanreger.
Am Ende eines Jahres ist die untere hälfte des Kompost schon umgesetzt und duftet richtig stark nach Waldboden.
Für den Winter habe ich so einen Thermokomposter.Die Amseln würden mir allles davon tragen. An warmen Tagen wärmt sich der Inhalt schon auch mit auf, das finden Feldmäuse und Maulwurf auch klasse. Die pflügen mir dann den ganzen Inhalt durcheinander und beschleunigen dadurch sogar die Rotte. Auch hier Brennesseljauche oder -Pulver (getrocknete Brennesseln eben) immer wieder Hornspäne und ab und an etwas Steinmehl, um den Schnecken zu zeigen, wer der Herr im Hause ist :lol: Mit dem Gartenkalk spare ich im Winter, den nehm ich nur, wenn die Gänge und der Kot mal wieder Ratten vermuten lassen.
Leider hatten wir davon diesen Winter ziemlich viel :evil:

Grüssle Uli

Verfasst: 05.03.2008, 09:49
von RenateK
Hallo,
wir haben drei von diesen Kompostbehältern aus Latten (diese, die man leicht auseinandernehmen kann). Es kommen bei uns von mehreren Familien rohe Küchenabfälle (kartoffelschalen, Obst- und Gemüsereste etc. rein). Alle paar Monate schichten wir um (daher mehrere Behälter). Die Behälter stehen sehr schattig, wenn es sehr trocken ist, gießen wir mal eine Kanne Wasser drüber. Fertigen Kompost (schätzungsweise nach 6 - 9 Monaten je nach Jahreszeit) sieben wir noch mit einem sehr groben Sieb.
Gruß, Renate