Hochbeet und wie's auch was wird

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

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Öcher Jong
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Hochbeet und wie's auch was wird

Beitrag von Öcher Jong »

Hallo und Guten Tag Ihr alle!

Bei uns im kleinen Garten wird in absehbarer Zeit ein recht großes Hochbeet aus Lärchenholz(2500x950x750mm) entstehen.

Was kann man beim befüllen gut, bzw. falsch machen und welche Pflanzenarten eignen sich besonders zur Erstbepflanzung im kommenden Jahr.

Auch ungewöhnliche Gemüse währen sehr interessant, da wir praktisch alles probieren und essen was nicht bei drei aufm Baum ist.

Für Tips und Tricks die das Gärtnerverständis von Zwei Anfängern nicht übergebühr beanspruchen, sind wir sehr dankbar!

Fröhliches ernten und vorab schon vielen Dank- Volker
liaam
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Beitrag von liaam »

ich habe vor 3-4 Jahren für meine Schwester (schwer rückengeschädigt) ein Hochbeet gebaut. Allerdings wesentlich größer, in U-Form mit einer Seitenlänge von jeweils 6 Meter, die Arbeitsbreite ist 2 Meter, durch die U-Form kommt man überall gut bei.

Das ist das zweite Hochbeet, das meine Schwester hat, das erste war statisch unzureichend und mit dem falschen Holz gebaut, außerdem von der Wandstärke nicht ausreichend dimensioniert.

Lärche ist eine gute Wahl, gute Erfahrungen habe ich gemacht, die jeweils gegenüberliegenden Pfosten mit kräftigem Draht zu verspannen, sonst "baucht" die Konstruktion auf (durch die Relativbewegung werden die Bohlen "zu kurz") und reißen am Pfosten ab. Am Eck hat sich ein Doppel-Pfosten bewährt, das ist sehr stabil.

Beim ersten Hochbeet ist meine Schwester einem "Spezialisten" gefolgt und hat unten lockeren Baumschnitt eingefüllt, darauf dann Muttererde. Erstens mußte ständig Erde nachgefüllt werden, durch das Verrotten des Baumschnitts sind ganze Pflanzenreihen im Erdboden verschwunden und zweitens war das wie ein Magnet für Mäuse, sie hatte ziemlich viel Fraßschaden.
Jetzt beim zweiten Hochbeet haben wir von unten bis oben Kompost vom städtischen Häckselplatz eingefüllt, natürlich ist sowas nicht unbedingt biologisch, aber trotzdem sehr fruchtbar. Nachfüllen war nur einmal nach zwei jahren gerüngfügig notwendig. Weiterer Vorteil, der Kompost kostet nur eine Schützgebühr von 4.- Euro pro Kfz-Anhänger.


lg. GeO
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

Hallo - wegen der Wühlmäuse hab ich unten ein Drahtgitter druntergemacht
LGLudwig
Öcher Jong
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Hochbeet

Beitrag von Öcher Jong »

Hallo Ihr Gründäumlinge!
Am kommenden Wochenende werden wir, so es denn nicht aus Kübeln schüttet, mit dem Zusammenbau des Hochbeetes beginnen. Den Tip mit dem Verzicht auf Reisig und Geäst kann ich sehr gut nachvollziehen und werde ihn beherzigen. Wer will schon erleben das die wertvollen Pflanzungen den Japanern und Australiern auf der anderen Seite unserer Kugel zu Gute kommen. Ich habe die Möglichkeit über einen Freund an aufbereitetes Pflanzsubstrat zu kommen (Mischung aus Erde, Sand, Kompost und der gleichen) um ein Einsacken zu verhindern. Maschendraht gegen die Wühlerfraktion habe ich auch schon, zum Schutz des Holzes auf der Innenseite eine 1mm starke Teichfolie gekauft und wegen des "Bauchen" der Wandung mache ich mir bei einer Materialstärke von 5cm keine Sorgen und selbst wenn, Bauch habe ich auch! Da ich vom Hausbau noch Styroporplattenrestbestäne habe, sellt sich mir noch die Frage ob ich diese in die der Sonne abgewanten Seite einbauen (unter der Teichfolie) kann oder besser nicht? Und die Frage der Erstbepflanzug stellt sich uns auch immer. Vielen Dank aber schon mal für die Empfelungen bis jetzt.

LG- Volker
liaam
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Beitrag von liaam »

Du wirst auf jeden Fall zwischen Holz und Teichfolie Feuchtigkeit bekommen - Kondenzwasser, Reste vom Gießen, Regen, etc.

Da solltst Du unbedingt auf konstruktiven Holzschutz achten, sonst ist Dein Holz schneller weggefault, als Du zuschauen kannst. Wichtig ist, daß diese Feuchtigkeit zügig!!! raus kann.

Wahrscheinlich reicht aus, wenn Du zwischen den Bohlen 1-2mm Luftspalt läßt, wenn Du ganz sicher gehen willst, dann zusätzlich noch alle 50cm (besser alle 30cm) senkrecht eine dünne Holzleiste reinstellen - 3-5mm dick reichen da auch vollkommen.

...und unterschätze das "Bauchen" nicht, statisch hält der Bohlen in dieser Richtung nicht sehr viel (man kann auch mit Eisenbahnschienen ums Eck fahren, wenn sie in richtigen Achse dafür liegen), nachträglich kannst Du die Pfosten nicht mehr verspannen, wenn die Erde erstmal eingefüllt ist, ist das vorbei.


lg. GeO
margot
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Beitrag von margot »

hallo,
oje,das hört sich ja alles sehr kompliziert an, ich hatte nämlich auch mit einem Hochbeet geliebäugelt, aber nicht in dieser "Luxusversion", warum muss denn Teichfolie hinter das Holz, wäre denn nicht eine wasserdurchlässige Folie angebrachter - oder fault das Holz dann noch schneller? und, wenn das Holz so schnell fault und einen Bauch bekommt, könnte man denn das ganze nicht mit Ziegelsteinen mauern?

fragende grüsse
margot
liaam
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Beitrag von liaam »

Ziegelsteine sind nicht einfacher.
Damit muß man ja irgendwo anfangen, da das tragfähig sein muß, wirst Du wohl Streifen-Fundamente brauchen - die wiederum sollten im Freien frostfest sein, also min. 60cm besser 80cm tief.

Wenn ich dereinst für mich selber ein Hochbeet bauen sollte (was aber eher unwahrscheinlich ist, wenn ich nicht mehr am Boden gärtnern kann, höre ich ganz aus), dann mache ich das wie die Profi-Zaun-Bauer:
In sinnvollem Abstand 80cm tiefe Löcher, ausreichend dimensioniertes Stahlprofil einbetoniert (T-Profil im Feld, Winkel am Eck), vor dem Verzinken div. Bohrungen, gegen Bauchen mit Zugstangen verstärkt. Preiswertes Holz für die Schalung und das alle Zeit mal austauschen. Kann man dann problemlos feldweise machen, da die Stahlkonstruktion für sich alleine stabil ist.

Hätte ich bei meiner Schwester auch schon so gemacht, aber die wollte alles aus Holz, damit man es problemlos wieder rückstandslos abbauen kann.


Ich persönlich halte die Teichfolie auch nicht für eine gute Idee, sie híndert das Holz massiv am Trocknen und läßt von der Innenseite keine Luft ran - Erde direkt ist auch nicht das Gelbe vom Ei, aber für das Holz das kleinere Übel.


lg. GeO
margot
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Beitrag von margot »

na dann vergess ich doch am besten das Hochbeet, obwohl mir die Idee von Marens Hochbeet (war mal im Frühjahr Thema) irgendwie nicht aus dem Kopf geht, das wär die einfachste Variante und hält doch vielleicht auch einige Jahre.
hallo Maren falls du mal wieder hier reinschaust berichte doch mal von deinen Erfahrungen, wär nett!
liaam, vielen Dank auf jeden Fall für deine Antwort
grüsse aus der heute sonnigen rhön
margot
liaam
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Beitrag von liaam »

wie wär es denn mit einem Hochbeet, das terassenförmig ansteigt...?

Diese runden "Betontöpfe", die man aneinander setzen kann sind doch im Baumarkt wirklich spottbillig (und solange sie nicht bewachsen sind, auch einigermaßer häßlich).
Damit eine Reihe aufbauen, die nächste Reihe oben drauf, nach innen versetzt, falls eine dritte Reihe, nochmals nach innen versetzt. Im entsprechenden Abstand gegenüber das gleiche, den Zwischenraum und natürlich die Töpfe mit Erde auffüllen. So hat man ein Hochbeet, das man gleichzeitig auch noch seitlich bepflanzen kann...
margot
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Beitrag von margot »

[quote="liaam"]wie wär es denn mit einem Hochbeet, das terassenförmig ansteigt...?

Diese runden "Betontöpfe", die man aneinander setzen kann sind doch im Baumarkt wirklich spottbillig (und solange sie nicht bewachsen sind, auch einigermaßer häßlich).
ja, genau, das ist doch das was unserem Garten noch fehlt :lol:
Aber die Idee mit den Terrassen ist nicht schlecht, Steine habe ich ja genug, leider nicht die ganz grossen schönen, aber ich denke es ist nicht mit dem doch eher kompostähnlichen Aufbau eines Hochbeetes zu vergleichen, eher mit einer Kräuterspirale, aber im Winter kann man ja den Gedanken mal weiterspinnen......
lg
margot
mieze
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Beitrag von mieze »

von "terrassenförmig" kann ich nur abraten!
Du wirst es bei jedem Handgriff schmerzhaft bereuen!
Da gibt es für die Füße keinen Untertritt, der nötig wäre um gerade zu stehen,
denn buckeln willst du mit 'nem Hochbeet ja nicht mehr.
Zudem mußt du auch noch ständig nach vorn gebeugt arbeiten, kommst aber, ohne die Terrassen zu erklimmen, nicht in die Mitte des Beetes.
Eine wirklich schmerzliche Veranstaltung, glaub es mir, ich habe Terrassenbeete in meinem Garten, genau mit diesen Pflanzringen.
Man unterschätzt doch sehr, wie weit allein der Durchmesser eines kleinen Pflanzringes den Arm von der eigentlichen Arbeitsstelle entfernt.
Überleg dir das also gut.
Der Rand eines Hochbeetes darf wirklich nicht zu dick sein und,
was die meisten vergessen, im Fußbereich muß ein Untertritt eingearbeitet sein, um wirklich bequem zu arbeiten.
Untertritt bedeutet: da deine Fußspitzen über den Gelenkpunkt deiner Arme (der Achsel) hinausragen, hälst du automatisch das Kreuz schräg beim arbeiten. Wird das Hochbeet im Bereich der Füße etwas schmäler gemacht, so daß die Fußspitzen im Prinzip unter das Beet schlupfen können, stehst du beim Arbeiten gerade.
Kein Mensch arbeitet auf Dauer mit weit von sich gestreckten Armen. Leicht angewinkelt ist bequem!

PS: die Pflanzringe hab ich übrigens weiß gestrichen, jetzt kommt das Grün viel besser zur Geltung. Ich verwende sie aber nur noch zum Abfangen von Böschungen. Meine Terrassenbeete werde ich zurückbauen und lieber tonnenweise Erde bewegen und einebnen, um mich baulich in meinem Garten nicht mehr einzuschränken.

Grüssle Uli
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margot
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Beitrag von margot »

hallo mieze,
danke für deine Antwort, das hört sich ja nach viel (negativer)Erfahrung an! Ja, es sind so viele Kleinigkeiten, die man nicht bedenkt bzw. erst im praktischen Umgang feststellt , und die die Arbeit erschweren. gut, dass es da erfahrene "Fachleute" gibt, die ihr Wissen dann auch weitergeben :!:
Ich will auch kein so perfektes Hochbeet, ich habe unter dem Rest eines alten Sauerkirschbaumes ein kleines Hügelbeet, das meine Enkeltochter mal angelegt hat und dachte, das zu einer Art Hochbeet auszubauen, aber vielleicht lohnt der ganze Aufwand auch nicht wirklich.
Und du willst wirklich deine Terrassen wieder zurückbauen :?:
Stell ich mir als harte Knochenarbeit vor, ich möchte es nicht machen!!!
Aber ich bewundere deinen Elan und wünsch dir "frohes Schippen"

lg aus der sehr regnerischen rhön
margot
mieze
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Beitrag von mieze »

danke für die Wünsche.
Ja, die untersten zwei werde ich wegnehmen, sie schränken mir den Bewegungsspielraum für die Beetanlage zu arg ein.
Das bedeutet in der Praxis tatsächlich viel schippen und abschließend die Wallringe an die bereits hochgezogene Mauer setzen. Dann den Boden neu beleben und hoffen, daß nix schiefgelaufen ist.

Aber zu deinem Hochbeet: das vorhandene Hügelbeet lebt ja schon, wenn du schmale Steine nimmst und den Untertritt nicht vergißt ( der muß ja nicht durchgängig sein, konstruktionsbedingt wird es da wohl immer wieder einen Stützstein geben) könnt ich mir das Ergebnis als sehr positiv vorstellen.
Aber immer dran denken: das Beet darf nicht tiefer sein, als max 1 1/2 Armlängen, sonst wird es Knechterei.

Grüssle Uli
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