narren bzw. taschenkrankheit bei pflaumenbäumen

Hier geht es um Anbaumethoden und Tipps bei Anbauproblemen

Moderator: Blütenmehr

blattlaus
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narren bzw. taschenkrankheit bei pflaumenbäumen

Beitrag von blattlaus »

hallo,

mein pflaumenbaum hat die narrenkrankheit- also große längliche, gelbe früchte.
bereits vor 5 jahren hatte er das schonmal. danach aber z.T. reiche ernten .
wie kann ich diese krankheit vermeiden - bzw. wie verhalte ich mich aktuell- freue mich über eure infos

ciao ulli
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

Es ist ein Pilz, verwandt dem der die Kräuselkrankheit bei Pfirsichen verursacht. Keine alten eingetrockneten Pflaumen am Baum lassen. Die Sporen sind überall an Trieben und Knospen und gehen dann in die Blüte. Ansonsten ist wohl eher ein Klimaproblem, ob es auftritt oder nicht. LGLudwig
Mayabluemchen
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Beitrag von Mayabluemchen »

Ludwig, wenn du das Thema Kräuselkrankheit ansprichst, mein Pfirsichbaum hat sie. Was kann ich, außer spritzen, machen dass es nächstes Jahr nicht wieder kommt?
forumadmin
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Beitrag von forumadmin »

Auch das ist abhängig vom Wetter und von der Sorte. Man könnte überlegen ob man Kiesel spritzt um die Zellwände zu schützen - Kiesel stützt und stärkt das Gewebe. Hab ich aber noch nie gemacht. Bei der Pflaume hatte ich in den letzen 20 Jahren nur einmal diese Narrentaschen. Früher hab ich bei meinem Pfirsich immer sofort die befallenen Blätter abgemacht und entsorgt, damit sie nicht in der Erde unter dem Baum überdauern. Aber der Baum wurde immer schwächer - dann hab ich mir einen Pfirsich aus dem Nachbarort besorgt, der da immer wunderbar gesund wuchs und aus einem Samen gezogen werden kann, da er Samenecht ist. Da sind zwar auch immer mal wieder ein paar Kräuselblätter dabei, aber nicht viel und im Sommer wächst das sowieso wieder aus wenn es nicht ein zu starker Befall war. Die kann man schlecht einkochen, da sie nicht so fest im Fleisch sind wie die meisten Sorten, das Fleisch ist weiß und total saftig und süß. Es gibt auch Sorten auf dem Markt, die robust sind, der "Ellerstädter", da gibt es einen gelben oder weißen und einen roten und dann der "Kernechte vom Vorgebirge". Bei google den Sortennamen und das Wort "Preis" eingeben, dann bekommst du einige Angebote über Versand. LGLudwig
margot
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Beitrag von margot »

apropos Kräuselkrankheit, mein Nektarinenbaum hat sie jedes Jahr, ich habe auch immer die Blätter abgeschnitten, aber dieses Jahr ist es ganz schlimm, ich fürchte, dass auch alle Fruchtansätze abfallen werden. Er wächst bei mir an einer Scheunenwand und ist ein selbstgezogenes Exemplar meiner Nachbarin, Sorte unbekannt. Ich habe ihn schon 7-8 Jahre und er hat jedes Jahr (mehr) sehr leckere Früchte getragen, kann es daran liegen, dass er beim Austrieb nicht genügend Feuchtigkeit hat? Der neue Austrieb ist dann immer o.k. Es täte mir schon sehr leid, wenn er nicht überleben würde, was kann ich ihm Gutes tun?

margot
Roroge
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Beitrag von Roroge »

Servus! Wir haben die Pfirsiche "South Haven" + "Revita" , letztere angeblich resistent aber nun doch nicht. Was hilft ist echt die Blätter sobald sie beim Austrieb kräuseln abzuzupfen. Der Baum treibt frische nach, die gesund sind, mit denen kann er im Sommer die Früchte ernähren.
Mein Mann hat früher vor dem Austrieb mit irgendeinem biologischen Mittel vor dem Austrieb gespritzt, hat aber auch net viel genützt
kyosan
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Beitrag von kyosan »

Roroge hat geschrieben:Was hilft ist echt die Blätter sobald sie beim Austrieb kräuseln abzuzupfen. Der Baum treibt frische nach, die gesund sind, mit denen kann er im Sommer die Früchte ernähren.
Danke! Das ist ein interessanter Hinweis! Allerdings jetzt ein bisserl spät, oder habt ihr da positive Erfahrungen?
Mein Mann hat früher vor dem Austrieb mit irgendeinem biologischen Mittel vor dem Austrieb gespritzt, hat aber auch net viel genützt
Vermutlich Schachtelhalm, denke ich mal. Hab ich auch schon gemacht, und teils hats schon mal geholfen, d.h. die kräuseligen Blätter wurden abgestoßen und durch neue "gute" ersetzt. Die Kräuselkrankheit kommt aber über das Innere des Baumes, also muss was über die Wurzeln "hinein" gehen. Ich probiere es zur Zeit mit Schachtelhalmgießungen in den Wurzelbereich. Mal sehen ob das was bringt! Es muss IM Holz wirken - egal was....

Gruß, Kyosan
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Roroge
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Beitrag von Roroge »

Kyosan:
Also, ich habe vorletztes WE noch welche abgezupft, allerdings war das ne "Nachzupfe".
Ich hab meinen Mann noch mal gefragt wegen dem Spritzmittel. Das war Kupfer :roll: .-- Ist ja auch im Bio-Anbau erlaubt...
Aber der Zeitpunkt ist wohl ungeheuer wichtig, genau wenn die Knospen aufgehen, net früher oder Später, und wir waren letztes Jahr wohl etwas zu zeitig dran.
Aber heuer ist es ganz schlimm mit dem Gekräusel, hört man hier von vielen Leuten. Das vorhergehende feuchte Jahr war wohl ideal für Pilze.
Noch was: wenn Du was an den Stamm kippst, bitte nur in den Traufbereich und nicht An DEN STAMM! Das nützt gar nix!
Mit Zwiebelschalensud hatten wir es das ganze letztes Jahr auch probiert- nüchtern betrachtet erfolglos. Schachtelhalm ist eigentlich auch kein rechtes Heilmittel, sondern eher vorbeugend zur Stärkung.
kyosan
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Beitrag von kyosan »

Roroge hat geschrieben:Ich hab meinen Mann noch mal gefragt wegen dem Spritzmittel. Das war Kupfer :roll: .-- Ist ja auch im Bio-Anbau erlaubt...
Ja, unverständlicherweise ist das auch Bio-erlaubt. Will ich nicht, werde ich nicht anwenden - Kupfer ist sehr schwer abbaubar.
Aber heuer ist es ganz schlimm mit dem Gekräusel, hört man hier von vielen Leuten. Das vorhergehende feuchte Jahr war wohl ideal für Pilze.
Hmh, heuer ist es ARG!
Noch was: wenn Du was an den Stamm kippst, bitte nur in den Traufbereich und nicht An DEN STAMM! Das nützt gar nix!
In die unmittelbare Nähe des Stammes und drumherum - es soll in den Wurzelbereich, damit es aufgenommen wird, denke ich mal. Der Stamm selbst nimmt nix größer auf, da das Aufgabe der Wurzeln ist, der Stamm und seine Rinde sollen schützen und stützen.

Danke für deine Hinweise!

Gruß, Kyosan
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Mayabluemchen
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Beitrag von Mayabluemchen »

Vor 3 Wochen hatte ich alle befallenen Blätter abgezupft (das waren auch alle auf dem Baum :cry: ), gestern hab ich nachgezupft und es gibt auch wieder neue, die nicht befallen sind :!:
Woher nehmt ihr Schachtelhalm für Brühe? Habe das schon öfters gelesen, erkenne die Pflanze aber im Garten nicht wirklich :oops: !


Hab grad in einem anderen Forum noch was zu dem Thema gefunden: "Pilze mögen keinen Essig oder Zitronensäure (Pilze mögen also keine Säure). Ich hab mal einen Zitronenbaum gehabt, der war mit irgendeiner Krankheit befallen (alles war weislich überzogen) so habe ich diesen mit Zitronensaft eingepinselt (sah danach aus wie lackiert, wahrscheinlich wegen dem Fruchtzucker) und er ist wieder gesund und schön geworden.
Ich jedenfals werde experimentieren bis ich etwas habe.
Gennerell gilt vor dem austreiben im frühjahr behandeln und kurz nach dem austreiben nochmal, und unter dem Jahr mir Biomitteln (Brennesseltee) in grossen mengen abrsprühen (verträglich und unbedenklich für alle Bäume)"

Was meint ihr dazu?
kyosan
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Beitrag von kyosan »

Schachtelhalm-Extrakt gibt es z.B. von Neudorff, vermutlich noch von anderen Anbietern. Ich habe jetzt leider kein Foto vom Schachtelhalm - hier wächst der ja so ziemlich überall, da es hier recht lehmigen und oftmals staunässigen Boden gibt - aber wenn du ihn einmal erkannt hast, dann erkennst du ihn immer wieder. Ist eine sehr charakteristische Pflanze, wird auch Zinnkraut oder Katzenschwanz/-wedel genannt.

Schau mal, ob dir das Bild weiterhilft:
http://www.heilpflanzen-katalog.de/besc ... lhalm.html

Gruß, Kyosan
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mieze
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Beitrag von mieze »

sehr gute Abbildung gibt es auch bei Wikipedia
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margot
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Beitrag von margot »

hallo,
ich habe heute meinen Nektarinenbaum von den kräuselkranken Blättern und Zweigen befreit, es ist nicht viel übrig geblieben, er hat noch ca. 8 Früchte, aber ich bin mir nicht sicher ob die eine Chance haben, es tut mir so leid, weil er letztes Jahr so viele leckere Früchte hatte, hier in der Rhön schon aussergewöhnlich. Aber mein Nashi-Baum ist jedes Jahr ein zuverlässiger Lieferant, er hat auch dieses Jahr wieder jede Menge Früchte angesetzt, ebenso die Quitte und die Mispel, kleine Entschädigung!

grüsse aus der hochsommerlichen Rhön (der Holunder blüht schon)
margot
harpyie
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Beitrag von harpyie »

Mein Pfirsichbaum (letztes Jahr gepflanzt) hat sich dieses Jahr ebenfalls die Kräuselkrankheit zugezogen. Ich habe sofort die Blätter gezupft und vernichtet und danach mit Schachtelhalm gespritzt.

Rund um den Baum herum habe ich massenhaft Knoblauch, Kapuzinerkresse und Meerrettich gesetzt und achte auf gute Mulchung und Kompostgaben, damit der Baum nicht zu schwach wird. Die Krankheit ist nicht weiter auf die gesunden Blätter gewandert und beim Austrieb neuer Blätter hält sich die Krankheit in Grenzen. Ich hoffe das Bäumchen überlebt und ich kann die Krankheit so auch in Zukunft im Zaum halten.

Ich denke aber auch das es bei der Bekämpfung ganz stark darauf ankommt, wie geschwächt der Baum insgesamt schon ist.
margot
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Beitrag von margot »

hallo, wie gehts euren Pfirsich- und Nektarinenbäumen nach der Kräuselkrankheit?
Mein Nektarinenbaum hat eine Frucht behalten, supergut neu ausgetrieben, aber die eine Frucht will einfach nicht reif werden, ist noch knochenhart, naja vielleicht wirds ja noch, das Bäumchen bemüht sich wenigstens :!:
grüsse aus der schon wieder trockenen Rhön- stöhn!
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